

Vorlage Betriebskonzept Gastronomie
Das Betriebskonzept der Beispielpizzeria Flunder hilft Ihnen, ein eigenes Betriebskonzept für einen Gastronomiebetrieb zu erstellen. Word-Dokument mit 20 Seiten — Preis Fr. 28.-
Vegan oder vegetarisch zu leben, ist kein Nischenphänomen mehr. Laut Studienergebnissen vom Juni 2020 ernähren sich in der Schweiz rund 2.6 % der Bevölkerung vegan und 5.8 % vegetarisch. Während Vegetarier nur auf Fisch und Fleisch verzichten, konsumieren Veganer gar keine tierischen Produkte. Dazu kommen 20.5 % Flexitarier, die bewusst wenig oder zwischendurch kein Fleisch konsumieren. Demnach achtet mehr als ein Viertel der Bevölkerung bewusst auf eine fleischfreie oder ‑arme Ernährung. Immer mehr Gastrobetriebe bauen ihr Angebot entsprechend dieser steigenden Nachfrage nach Speisen ohne tierische Produkte aus.
Vielfältige Gründe für den Verzicht auf tierische Produkte
Die Gründe für den Verzicht auf tierische Produkte sind vielfältig. Im Wesentlichen sind sie im gewachsenen Umweltbewusstsein, in der Ablehnung der Fleischproduktion aus ethischen Gründen und in einem zunehmenden Gesundheitsbewusstsein zu finden.
Aufgrund des voranschreitenden Klimawandels nennen Konsumentinnen und Konsumenten immer öfter Umweltprobleme wie die Überdüngung und die Emission von Treibhausgasen als Grund für den Verzicht auf tierische Produkte. Viele Veganer möchten aus ethischen Gründen das Leiden und Töten von Tieren nicht unterstützen und verzichten darum gänzlich auf tierische Produkte. Auch die eigene Gesundheit gilt immer öfter als Grund für den Verzicht. Für viele, die auf Fleisch verzichten, sind auch Lebensmittelskandale, die Entstehung antibiotikaresistenter Keime in der Massentierhaltung und die Grenzen der industriellen Lebensmittelproduktion ausschlaggebende Argumente.
Nachhaltigkeit als Verkaufsargument
Neben dem Vegan-Trend gibt es eine gesellschaftliche Bewegung hin zu einer nachhaltigen, natürlichen, regionalen und sozialen Ernährung. Laut einer Umfrage (2019) von Bookatable by Michelin, Europas führendem Online-Reservierungs-Service, ist Nachhaltigkeit für 90 % der rund 1’000 befragten Restaurantgäste ein wichtiges Thema. Tatsächlich besuchen 73 % der Befragten gerne Lokale, die darauf achten. Nachhaltigkeit ist also auch in der Gastronomie ein wichtiges Verkaufsargument geworden.
Hängen Sie Ihre Konkurrenz nachhaltig ab
Mit vegetarischen und veganen Gerichten auf der Speisekarte zeigen Sie Ihren Kunden, dass Sie dieses Bedürfnis ernst nehmen und für Ihre ökologische Verantwortung geradestehen. Gleichzeitig bleiben Sie damit wettbewerbsfähig. Es ist nicht mehr zeitgemäss, gar kein veganes Angebot zu bieten.
Unterstreichen können Sie Ihre Haltung mit der Verwendung regionaler, saisonaler und ökologisch erzeugter Produkte, mit Massnahmen gegen Lebensmittelverschwendung oder mit umweltschonenden Prozessen im Betrieb. Lassen Sie Nachhaltigkeit Teil Ihres Betriebskonzepts werden und heben Sie sich damit von der Konkurrenz ab.
Nachhaltig ist nicht unbedingt teurer!
Mit der steigenden Nachfrage nach gesunden und nachhaltigen Speisen kann sich ein veganes Angebot für Restaurants finanziell lohnen. Gäste sind ausgabefreundlicher, wenn bei den Produkten Nachhaltigkeit im Vordergrund steht.
Zwar sind gerade tierische Produkte aus nachhaltiger und tierfreundlicher Haltung sowie bestimmte vegane Ersatzprodukte mit hohen Kosten verbunden. Jedoch gilt dies vor allem für Fertigprodukte. Pflanzliche Grundnahrungsmittel wie Linsen, Kichererbsen, Bohnen, Weizen und Reis sind hingegen eher günstig. Aus diesen kann man wunderbare Gerichte zaubern und eigene Ersatzprodukte herstellen: Aus Linsen werden Burger, Kichererbsen ergeben Nuggets und auch die Fleischersatzprodukte Tofu und Seitan lassen sich problemlos selbst herstellen. Vegane Gerichte kann man also budgetfreundlich einführen.
Mehr Auswahl für Allergiker
Dank ansprechenden und leckeren veganen Gerichten sprechen Sie einen erweiterten Kundenkreis an. Gemeint sind nicht nur Menschen, die teilweise oder gänzlich auf tierische Produkte verzichten möchten. Mit veganen Gerichten sprechen Sie auch jene Gäste mit Allergien oder Unverträglichkeiten an.
So können Menschen mit Laktoseintoleranz, von der Schätzungen zufolge 15 % der Menschen betroffen sind, bedenkenlos vegane Gerichte geniessen. Ebenfalls verbreitet sind Allergien auf Fisch, Meeresfrüchte und verarbeitete Fleisch- oder Fischprodukte, denen Sie ganz einfach mit veganen Gerichten ausweichen können.
Mit einer Investition in qualitativ hochwertige vegane Gerichte machen Sie Ihr Restaurant also besonders für Gästegruppen mit gemischten Ernährungsbedürfnissen interessant. Nicht zuletzt erschliessen Sie damit gleichzeitig einen erweiterten und zahlungsfreudigen Kundenstamm.

Einführung veganer Gerichte in Ihrem Betrieb
Veganer haben von Spaghetti Napoli genauso die Nase voll wie Vegetarier von Ricotta-Spinat-Ravioli. Wer nach veganen Marktlücken Ausschau hält und Neuerungen rasch einführt, hebt sich von anderen Gastrobetrieben ab. Werden Sie kreativ und machen Sie ihre einzigartigen oder qualitativ hochwertigen veganen Gerichte zu einem USP.
Die pflanzlichen Alternativen stehen bereit
Um möglichst viele Gäste zu erreichen, sollten sich die veganen Speisen geschickt in die bestehende Karte einreihen. Wenn Sie beliebte Gerichte „veganisieren“, verlocken Sie vielleicht auch Menschen, die üblicherweise Fleisch essen, zum Ausprobieren.
Analysieren Sie deshalb als erstes Ihre aktuelle Speisekarte. Bestimmt finden Sie dort bereits vegane Gerichte oder Komponenten von Gerichten (z. B. Bratkartoffeln, Pommes, Reis, Nudeln, Antipasti, Salate oder Fruchteis). Nutzen Sie diese beim Zusammenstellen von kreativen Menüs.
Oft lassen sich Gerichte schon mit kleinen Veränderungen in der Rezeptur in ein veganes Gericht umwandeln. Mittlerweile gibt es für fast alles auch pflanzliche Alternativen:
- Fleisch: es gibt zahlreiche pflanzliche Fleischalternativen zur problemlosen Verwendung in herkömmlichen Gerichten wie z. B. Tofu, Seitan oder Tempeh im Wokgericht, Soja-Granulat in der Bolognese oder Linsen-Burger.
- Butter: vegane Margarine oder Pflanzenöl
- Milch, Sahne und Joghurt: pflanzliche Alternativen auf Soja‑, Hafer‑, Reis‑, Kokos‑, Cashew- oder Mandelbasis
- Eier: Sojamilch, Sojamehl, Bananen, Lein- oder Chiasamen sowie Apfelmus ersetzen die bindende Wirkung von Eiern im Kuchen; ein hochwertiger Ei-Ersatz ist sogar günstiger als Eier und bindet Kuchen, Pfannkuchen und herzhafte Teigspeisen; ein Ersatz für Eischnee ist Aquafaba und für Rührei Seidentofu oder Tofu
- Käse: pflanzlicher Käse z. B. in Scheibenform auf dem Brot, als Streukäse auf der Pizza oder zum Überbacken von Lasagne
Aus klassischen Gerichten bestehend aus Fleisch, Gemüse und Sättigungsbeilage wird im Nu ein veganes Gericht, wenn Sie eine pflanzliche Fleischalternative und eine vegane Sauce verwenden. Experimentieren Sie bei der Sättigungsbeilage mit verschiedenen Hülsenfrüchten (Linsen, Bohnen, Kichererbsen) und Getreidesorten (Couscous, Quinoa, Buchweizen, Hirse).
Denken Sie daran, auch bei den Vorspeisen, Desserts und Getränken verschiedene vegane Optionen anzubieten.
Überzeugen dank kompetenter Gästebetreuung
Vegane Gerichte sind in der Speisekarte als solche zu deklarieren. Wenn Gäste Rückfragen zu den verwendeten Zutaten haben, sollten Ihre Angestellten diese kompetent beantworten können.
Schulen Sie Ihre Angestellten deshalb zum Thema Veganismus und klären Sie sie über die Bedürfnisse veganer Gäste auf. Das Servicepersonal muss in der Lage sein, bei Nachfragen kompetent Auskunft zu geben und die Gäste fachkundig zu beraten. Besonders bei Unverträglichkeiten ist es entscheidend, über die verwendeten Zutaten in Gerichten Bescheid zu wissen.
Holen Sie sich dafür Unterstützung bei Gastronomie- oder Ernährungsberatern und führen Sie bei Bedarf vegane Kochkurse mit dem Küchenpersonal durch.
Vegan verkauft sich (noch) nicht von selbst
Ausschlaggebend bei der Einführung veganer Gerichte ist auch ein aktiver Verkauf. Preisen Sie Ihre veganen Alternativen in der Verkaufsberatung an und machen Sie probeweise ein veganes Gericht zum Tagesgericht.
Viele Gäste mit speziellen Ernährungsbedürfnissen klären gerne vor Ihrem Besuch ab, welche Menüoptionen Ihr Restaurant anbietet. Laden Sie deshalb Ihre Speisekarte online hoch und ermöglichen Sie diesen Gästen so einen möglichst entspannten Restaurantbesuch.
Machen Sie Gebrauch von sozialen Medien wie Instagram, Facebook und Pinterest. Diese Plattformen sind sehr empfänglich für Food-Trends und es gibt unzählige Gruppierungen, welche diese rasant verbreiten. Restaurants, die kreative vegane Speisen anbieten, werden oft gelobt und empfohlen. Zudem gibt es spezielle Apps und Webseiten für vegane Restaurants (z. B. HappyCow oder vanilla-bean.com), auf denen Ihr Restaurant aufgelistet wird, wenn Sie vegane Gerichte anbieten.
Fazit
Der Trend Richtung fleischlose Ernährung wird weitergehen. Wer dieses Kundenbedürfnis ernst nimmt, wird sich längerfristig auf dem Markt behaupten können. Mit etwas Kreativität und Veränderungsbereitschaft lassen sich pflanzliche Alternativen gewinnbringend und kostengünstig in Ihre Speisekarte einreihen. Damit schaffen Sie ein ansprechendes Angebot an veganen Gerichten und erschliessen neue Kundenkreise, bevor es andere tun.
Unsere Lösung

Veganrocks
Buchen Sie ein Coaching oder einen Kochkurs um Ihre Kenntnisse in der veganen Küche zu vertiefen oder Ihr Personal zu schulen.

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