E‑Learning Allergien und Intoleranzen
Sind Sie fit für die Beratung von Allergikern? In unserem kompakten und interaktiven E‑Learning lernen Sie das Wichtigste zu Allergien und Intoleranzen.
Auswirkungen auf die Gastronomie
Im Restaurant oder einem anderen Gastronomiebetrieb müssen die 14 wichtigsten Allergene für alle Gerichte deklariert werden. Geschieht das nicht schriftlich auf der Speisekarte, so muss das Servicepersonal mündlich Auskunft geben können. Die Mitarbeitenden in Küche und Service müssen also bezüglich Allergien und Intoleranzen Bescheid wissen.
Bei einer mündlichen Auskunft muss ein gut sichtbarer, schriftlicher Hinweis vorhanden sein, dass auf Anfrage mündlich Auskunft erteilt wird. Der Hinweis kann zum Beispiel so formuliert werden:
«Liebe Gäste
Unsere Mitarbeitenden geben gerne Auskunft über Zutaten, die Allergien oder Intoleranzen auslösen können. Bitte fragen Sie uns.»
Nicht nur aus rechtlicher Sicht ist es wichtig, dass Gastronominnen ihre Gäste zu Allergien und Intoleranzen beraten können. Man kann es auch als Service am Gast betrachten. Rund 20 % der Menschen geben an, gewisse Nahrungsmittel nicht zu vertragen oder allergisch darauf zu reagieren. Deshalb ist es ein echter Mehrwert für viele Gäste, wenn sie dazu kompetent beraten werden. Es ist nicht immer einfach, eine Intoleranz von einer Allergie zu unterscheiden. Wir geben Ihnen einen Überblick:
Was ist eine Nahrungsmittelallergie?
Allergien entstehen, wenn das Immunsystem des Körpers auf einen bestimmten Stoff, der gar nicht gefährlich wäre, übermässig reagiert. Dieser Stoff ist in den meisten Fällen ein Eiweiss (Protein). Menschen mit einer Nahrungsmittelallergie haben oft noch weitere Allergien. Sie sind zum Beispiel auch auf Blütenstaub oder Hausstaubmilben allergisch.
Nahrungsmittelallergien können sehr unangenehme Reaktionen hervorrufen. Sie lösen zum Beispiel starke Juckreize, Durchfall, Erbrechen, Atemnot, Herzrasen oder einen anaphylaktischen Schock aus, der bis zum Tod führen kann.
Was ist eine Nahrungsmittelintoleranz?
Eine Intoleranz ist nicht das gleiche wie eine Allergie. Intoleranzen oder Unverträglichkeiten bestehen, wenn gewisse Lebensmittel nicht gut verdaut werden können. Am häufigsten sind die Laktoseintoleranz, die Fruktosemalabsorption und die Zöliakie. Bei der Laktoseintoleranz wird der Milchzucker nicht vertragen. Bei der Fruktosemalabsorption kann der Fruchtzucker nicht aufgenommen werden und bei der Zöliakie besteht eine Glutenunverträglichkeit.
Gluten ist ein Klebereiweiss, das in vielen Getreidesorten enthalten ist. Bei Zöliakie führen Gluten zu einer Schädigung des Dünndarms und damit zu Bauchschmerzen, Bauchkrämpfen, Verstopfung und Durchfall.
Deklaration der Allergene in der Gastronomie
Diese 14 Nahrungsmittelbestandteile müssen in einem Gastronomiebetrieb schriftlich oder mündlich auf Nachfrage angegeben werden:
- glutenhaltiges Getreide
- Milch
- Eier
- Fisch
- Krebstiere
- Sojabohnen
- Nüsse
- Sesamsamen
- Sellerie
- Senf
- Schwefeldioxid und Sulfite
- Lupinen
- Weichtiere
gemäss Lebensmittelinformationsverordnung LIV Art. 10 + 11 bzw. Anhang 6
Viele Allergene kommen als Zutaten in industriell hergestellten Lebensmitteln vor. Deshalb ist es oft schwierig einzuschätzen, ob ein Gericht ein bestimmtes Allergen enthält oder nicht.
Wie können wir diese Unsicherheiten reduzieren?
- Es ist sehr wichtig, dass Gastronomiebetriebe das Allergenmanagement in ihrer Organisation, ihren Prozessen und bei den Rezepten berücksichtigen. Nur so ist es möglich, die Gäste kompetent zu beraten.
- Die Mitarbeitenden müssen bezüglich Allergene und Intoleranzen geschult werden. Sie sollten wissen, wen sie bei Unsicherheiten fragen können und wo sie Informationen finden.
Fazit
Geschulte Mitarbeitende kennen die Zutaten, die deklariert werden müssen und sie wissen, wie sie Allergikern das Leben einfacher machen können. Das fängt bei der Reservation an, bei der Allergiker kompetent zum Angebot und Alternativen beraten werden und hört erst beim Kaffee oder Dessert auf. Neben dem Wissen rund um Allergien, Allergene und Intoleranzen geht es nämlich vor allem um den Menschen, den Gast, der sich wohlfühlen soll.
Unsere Lösung
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