Gäs­te Du­zen oder Sie­zen? Um­gangs­for­men in der Gastronomie

Duzen oder Siezen hängt auch vom Betriebskonzept ab
In vie­len Bran­chen hat das «Du» in den letz­ten Jah­ren das «Sie» ab­ge­löst. Auch in der Gas­tro­no­mie ist ein Wan­del im Be­reich der Um­gangs­for­men spür­bar. Je nach Be­triebs­kon­zept kann Du­zen im Re­stau­rant Chan­cen aber auch Pro­ble­me mit sich brin­gen. Un­si­cher, ob Du­zen zu Ih­rem Be­trieb passt? Die­ser Ar­ti­kel hilft Ih­nen bei der Entscheidung. 

Ser­vice­kurs Gastronomie

Im Ser­vice­kurs der Schwei­zer Gas­tro­no­mie­fern­schu­le eig­nen Sie sich die Grund­la­gen für ei­nen kun­den­ori­en­tier­ten und pro­fes­sio­nel­len Ser­vice an. Da der Fern­kurs be­rufs­be­glei­tend ge­macht wer­den kann, eig­net er sich be­son­ders für Aus­hil­fen und Quer­ein­stei­ger, die ak­tu­ell im Ser­vice arbeiten.

Die Ge­ne­ra­tio­nen Y und Z pfle­gen heu­te ei­nen deut­lich le­ge­re­ren Um­gang als in frü­he­ren Ge­ne­ra­tio­nen üb­lich war. Wo da­mals prak­tisch nur die Fa­mi­lie ge­duzt und so­gar enge Freun­de mit «Sie» an­ge­spro­chen wur­den, wird heu­te in vie­len be­ruf­li­chen Um­fel­dern das kol­le­gia­le «Du» ge­pflegt. Ge­ra­de für die Gas­tro­no­mie ist es da­her nicht ganz ein­fach zu ent­schei­den, wel­che Um­gangs­form in der Gäs­te­be­treu­ung an­ge­wen­det wer­den soll.

Du­zen oder Siezen

Für ei­nen Gas­tro­no­mie­be­trieb ist es sinn­voll ge­nau ab­zu­ste­cken, wel­che Ziel­grup­pe an­ge­spro­chen wer­den soll und wel­che An­re­de zum Be­triebs­kon­zept und der Kul­tur passt. Ge­ra­de für sehr tren­di­ge und hip­pe Be­trie­be, die eher un­kon­ven­tio­nel­le Gäs­te an­zie­hen, mag eine «Du-Kul­tur» die rich­ti­ge Wahl sein. Bei den meis­ten ge­ho­be­nen, klas­si­schen Re­stau­rants, die eher eine kon­ser­va­ti­ve Ziel­grup­pe an­spre­chen, wird wei­ter­hin das «Sie»  bevorzugt. Bei ei­ni­gen Gäs­ten schafft eine «Du-Kul­tur» Nähe, aber auch ein «Sie»  muss nicht zwin­gend Di­stanz er­zeu­gen. Ist die Nähe ge­spielt und fühlt sich der Gast un­wohl, kann ein «Sie» die deut­lich bes­se­re Wahl sein. Ein «Du» soll­te zu­dem nicht ge­wählt wer­den, um eine hip­pe At­mo­sphä­re vor­zu­täu­schen oder schlech­tes Es­sen zu ver­schlei­ern. Un­ab­hän­gig von der Um­gangs­form blei­ben gu­ter Ser­vice, Freund­lich­keit und eine gute Kü­che das Fun­da­ment des Restaurants.
Das Duzies im Restaurant muss glaubwürdig wirken

Spe­zi­al­fall «Du»

Wenn Sie sich für das «Du» ent­schei­den, ist es emp­feh­lens­wert bei der Be­grüs­sung der Gäs­te die gän­gi­ge Um­gangs­form zu er­klä­ren und nach­zu­fra­gen, ob der Gast da­mit ein­ver­stan­den ist. Eben­so kön­nen Sie Hin­ter­grund­in­for­ma­tio­nen zu der Um­gangs­form in der Spei­se­kar­te oder über an­de­re Hin­wei­se kom­mu­ni­zie­ren. Bei ei­ner «Du»-Kul­tur muss dem Per­so­nal klar sein, dass die­se nur bis zur Tür­schwel­le reicht, aus­ser das «Du» wur­de Ih­nen in ei­nem an­de­ren Kon­text vom Gast an­ge­bo­ten (Stamm­gäs­te). Aus­ser­halb des Be­trieb­set­tings ist der (frem­de) Gast auch wei­ter­hin zu siezen.

Aber Ach­tung

Neh­men Sie nicht fälsch­li­cher­wei­se an, dass es jede jun­ge Per­son mag ge­duzt zu wer­den. Auch ein jun­ger Gast kann es be­vor­zu­gen Di­stanz zu wah­ren und sich woh­ler in ei­nem «Sie»-Set­ting füh­len. Sei­en Sie da­her un­be­dingt fle­xi­bel und ge­hen Sie auf den Gast und des­sen Be­dürf­nis­se ein. Eine er­zwun­ge­ne Nähe durch ein un­er­wünsch­tes «Du» oder eine ge­spiel­te Di­stanz durch ein «Sie», hat eher die Kon­se­quenz, dass der Be­trieb zu­künf­tig nicht mehr auf­ge­sucht wird.

Fa­zit

Bei­de An­re­de­for­men ha­ben Ihre Vor- und Nach­tei­le. Wich­tig ist, dass die ge­wähl­te Um­gangs­form zu Ih­rem Be­triebs­kon­zept und der Be­triebs­kul­tur passt und so­mit glaub­wür­dig wirkt. Die Um­gangs­for­men mit hö­he­rem Stel­len­wert wer­den aber auch wei­ter­hin ein Lä­cheln und Freund­lich­keit bleiben. 

Un­se­re Lösung

Ser­vice­kurs Gastronomie

Im Ser­vice­kurs der Schwei­zer Gas­tro­no­mie­fern­schu­le eig­nen Sie sich die Grund­la­gen für ei­nen kun­den­ori­en­tier­ten und pro­fes­sio­nel­len Ser­vice an. Da der Fern­kurs be­rufs­be­glei­tend ge­macht wer­den kann, eig­net er sich be­son­ders für Aus­hil­fen und Quer­ein­stei­ger, die ak­tu­ell im Ser­vice arbeiten.

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