Mit einem guten Alleinstellungsmerkmal haben Sie einen Wettbewerbsvorteil
Die Aus­wahl an Re­stau­rants und Ca­fés ist gross und wächst ste­tig wei­ter. Vie­le Gas­tro­no­mie­be­trie­be ver­su­chen sich des­halb mit ei­nem Al­lein­stel­lungs­merk­mal von der Kon­kur­renz ab­zu­he­ben. Hier er­fah­ren Sie ei­ni­ge Tipps, wie Sie ei­nen USP für Ihr Re­stau­rant fin­den und vermarkten. 

Vor­la­ge Be­triebs­kon­zept Gastronomie

Das Be­triebs­kon­zept der Bei­spiel­piz­ze­ria Flun­der hilft Ih­nen, ein ei­ge­nes Be­triebs­kon­zept für ei­nen Gas­tro­no­mie­be­trieb zu er­stel­len. Word-Do­ku­ment mit 20 Sei­ten — Preis Fr. 28.-

Al­lein­stel­lungs­merk­ma­le in der Gastronomie

Wo das Auge hin­fällt, gibt es zahl­rei­che Mög­lich­kei­ten, sei­nen Hun­ger zu stil­len. Ge­ra­de we­gen die­sem Über­an­ge­bot ist es mitt­ler­wei­le not­wen­dig, eine Ei­gen­schaft, ein Merk­mal oder eine Fä­hig­keit zu fin­den, die das ei­ge­ne Lo­kal von den an­de­ren abgrenzt.

Die­se Dif­fe­ren­zie­rung wird im­mer häu­fi­ger über ei­nen USP ge­macht. USP steht für Uni­que Sel­ling Point und wird auf Deutsch mit Al­lein­stel­lungs­merk­mal über­setzt. Da­mit wird eine ein­zig­ar­ti­ge, her­aus­ra­gen­de und schwie­rig imi­tier­ba­re Ei­gen­schaft oder eine Kom­bi­na­ti­on aus Ei­gen­schaf­ten ei­nes Un­ter­neh­mens be­schrie­ben. Rich­tig durch­dacht und gut um­ge­setzt, kann ein USP zu ei­nem nach­hal­ti­gen Wett­be­werbs­vor­teil füh­ren, was ge­ra­de in der Gas­tro­no­mie­bran­che wert­voll ist.

Kri­te­ri­en für ei­nen USP

Das Al­lein­stel­lungs­merk­mal soll­te sich an den Be­dürf­nis­sen Ih­rer Ziel­grup­pe ori­en­tie­ren, es soll­te schwie­rig zu imi­tie­ren und op­ti­ma­ler­wei­se auch schwie­rig zu er­set­zen sein. Zu­dem muss es in Preis, Zeit und Qua­li­tät rea­lis­tisch sein, denn un­er­reich­ba­re Ver­spre­chen kön­nen sehr ge­fähr­lich wer­den. Ist der USP aber sau­ber er­ar­bei­tet, wird er rich­tig um­ge­setzt so­wie auf al­len Be­triebs­ebe­nen ge­lebt, ent­steht dar­aus ein wert­vol­ler Zu­satz­nut­zen für Ihre Kundschaft.

Der USP beschreibt diejenige Eigenschaft, die das Restaurant von der Konkurrenz abhebt

Den pas­sen­den USP finden

Um den ei­ge­nen USP zu fin­den, kön­nen Sie zu­erst eine Markt­ana­ly­se durch­füh­ren. So fin­den Sie schnell her­aus, was be­reits auf dem Markt ist, wel­che Kon­zep­te funk­tio­nie­ren und wo die Po­ten­tia­le und Ge­fah­ren lie­gen. Nach die­sem Blick auf die Kon­kur­renz wen­den Sie sich den ei­ge­nen Stär­ken und Schwä­chen zu. So kann Ihre gros­se Stär­ke bei­spiels­wei­se in Ih­ren gu­ten Be­zie­hun­gen zu re­gio­na­len Bau­ern sein. Da­durch ha­ben Sie ein wun­der­ba­res An­ge­bot an fri­schem, lo­ka­lem Ge­mü­se, wor­aus Sie le­cke­re Ge­rich­te zau­bern. Eine Ih­rer Schwä­chen könn­te bei­spiels­wei­se eine eher mit­tel­mäs­si­ge Lage sein. Da­her müs­sen Sie die Kund­schaft mit Ih­ren re­gio­na­len, frisch­zu­be­rei­te­ten Ge­rich­ten überzeugen.

An­schlies­send füh­ren Sie eine Ana­ly­se aus Sicht des Gas­tes durch. Sie fra­gen und über­le­gen sich, was Ih­nen selbst als Gast wich­tig, wert­voll oder be­son­ders ist. Sie kön­nen eben­falls Gäs­te di­rekt be­fra­gen oder Freun­de und Fa­mi­lie um Rat und Vor­schlä­ge bit­ten. Bei­spiels­wei­se schät­zen es Fa­mi­li­en mit klei­nen Kin­dern eher, wenn es noch eine klei­ne Spiel­ecke hat, wäh­rend sich Se­nio­ren mehr an klei­ne­ren Por­tio­nen er­freu­en und Paa­re ein ru­hi­ges Cand­le Light Din­ner be­vor­zu­gen. Es gibt di­ver­se An­satz­punk­te, sein ei­ge­nes Al­lein­stel­lungs­merk­mal zu er­mit­teln. Bei­spiels­wei­se kön­nen Sie auf Tra­di­ti­on, nach­hal­ti­ge Pro­duk­te, Ex­klu­si­vi­tät, ge­sun­de Le­cke­rei­en oder In­di­vi­dua­li­sie­rung setzen.

Fol­gen­de Fra­gen wa­ren für So­phia bei der Su­che nach ei­nem USP hilfreich:

In der Pra­xis ist es oft­mals nicht bloss eine ein­zi­ge Ei­gen­schaft, son­dern eine Kom­bi­na­ti­on aus meh­re­ren Merk­ma­len, die für ei­nen Be­trieb zu ei­nem Al­lein­stel­lungs­merk­mal wird. So kann sich Ihr Re­stau­rant bei­spiels­wei­se durch in­di­vi­du­ell zu­sam­men­stell­ba­re Acai Bowls oder durch tra­di­tio­nel­le Wild­ge­rich­te dif­fe­ren­zie­ren. Wich­tig ist, dass das Al­lein­stel­lungs­merk­mal auf al­len Ebe­nen und in al­len Ab­läu­fen zum Tra­gen kommt.

Die Ver­mark­tung Ih­res Alleinstellungsmerkmals

Da der USP die­je­ni­ge Ei­gen­schaft um­schreibt, die das ei­ge­ne Re­stau­rant von der Kon­kur­renz ab­hebt, ist die­se om­ni­prä­sent und wird in al­len Wer­be­bot­schaf­ten, Wer­be­kam­pa­gnen und Pres­se­auf­trit­ten ein­ge­baut. Oft­mals ori­en­tie­ren sich Mar­ke­ting-Spe­zia­lis­ten bei der Fest­le­gung ei­nes Slo­gans eben­falls an ei­nem Al­lein­stel­lungs­merk­mal und ver­su­chen, die­sen pas­send ein­zu­bau­en. Sie könn­ten Sie Ih­ren USP bei­spiels­wei­se fol­gen­der­mas­sen ver­mark­ten und kommunizieren:

  • «Das gröss­te Schnit­zel der Stadt»
  • «Nur bei uns er­hal­ten Sie alle Ge­rich­te in­ner­halb 20 Mi­nu­ten»
  • «Wir ver­süs­sen Ih­nen die War­te­zeit mit Live-Mu­sik»
  • «Die gröss­te Aus­wahl an haus­ge­räu­cher­tem Fisch»
  • «Die schärfs­te Cur­ry­wurst der Stadt»
  • «Spei­sen und Gu­tes tun – Sie spen­den mit je­dem Menü»
  • «Ge­nies­sen Sie den bes­ten ve­ga­nen Käse»

Fa­zit

Durch eine smar­te Kom­bi­na­ti­on von USPs kann sich ein Lo­kal von der brei­ten Mas­se ab­he­ben und er­reicht ein Ni­veau, das für die Kon­kur­renz un­er­reich­bar ist. Und ge­nau dar­um geht es: He­ben Sie sich ab und ent­wi­ckeln Sie ein An­ge­bot, das es in die­ser Form nicht gibt. So fin­den Sie eine Ni­sche, in der Sie er­folg­reich sein werden.

Un­se­re Lösungen

Vor­la­ge Be­triebs­kon­zept Gastronomie

Das Be­triebs­kon­zept der Bei­spiel­piz­ze­ria Flun­der hilft Ih­nen, ein ei­ge­nes Be­triebs­kon­zept für ei­nen Gas­tro­no­mie­be­trieb zu er­stel­len. Word-Do­ku­ment mit 20 Sei­ten — Preis Fr. 28.-

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Sie ha­ben sich ent­schie­den, ein Re­stau­rant, eine Bar, ein Café oder ei­nen Take-Away zu er­öff­nen? Dann ist die Zeit reif für die Fra­ge, wel­cher Stand­ort zu Ih­rem Be­trieb passt. Ihr Be­triebs­kon­zept mag noch so neu und ein­zig­ar­tig sein – stimmt der Stand­ort nicht, bleibt der Er­folg aus.

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Bild­quel­le 1: Jay Wennington/unsplash.com

Frau macht sich Gedanken, welche Rechtsform sie für ihren neuen Gastrobetrieb wählen soll
Oft ste­hen Sie als an­ge­hen­de Gas­tro­no­min vor dem Ent­scheid, wel­che Rechts­form Sie bei der Grün­dung Ih­res Re­stau­rants wäh­len sol­len. Soll es ein Ein­zel­un­ter­neh­men, eine GmbH oder doch eine Ak­ti­en­ge­sell­schaft wer­den? Die Rechts­form hat Aus­wir­kun­gen auf die Grün­dungs­kos­ten, Haf­tung, Be­trei­bung, Steu­ern und vie­les mehr. 

Rechts­form­test

Un­ser kos­ten­lo­ser Rechts­form­test un­ter­stützt Sie bei der Su­che nach der ge­eig­ne­ten Rechts­form. Tes­ten Sie ihn gleich!

Wie wäh­len Sie die ge­eig­ne­te Rechts­form Ih­res Gastronomiebetriebes?

Beim Wäh­len der Rechts­form Ih­res Be­trie­bes soll­ten Sie ins­be­son­de­re die nach­fol­gen­den Kri­te­ri­en be­ach­ten. Sie ent­schei­den je­doch selbst, wel­che Kri­te­ri­en für Sie wich­tig sind und wel­che weniger.

  • Be­dürf­nis­se und Zie­le des Un­ter­neh­mens
    Die Rechts­form ist ab­hän­gig von der Art wie der Be­trieb ge­führt wer­den soll und dem ver­folg­ten Un­ter­neh­mens­zweck.
  • Fi­nan­zi­el­les Ri­si­ko
    Je hö­her das fi­nan­zi­el­le Ri­si­ko ist, des­to wich­ti­ger ist die Haf­tungs­fra­ge. Ist Ih­nen eine Haf­tungs­be­schrän­kung wich­tig oder nicht?
  • Unabhängigkeit/Handlungsspielraum
    Je nach Rechts­form ist der Hand­lungs­spiel­raum als Un­ter­neh­me­rin mehr oder we­ni­ger stark ein­ge­schränkt. Wol­len Sie in Ih­rem Re­stau­rant al­lein be­stim­men und auch die al­lei­ni­ge Ver­ant­wor­tung tragen?
  • Ka­pi­tal
    Die Grün­dungs­kos­ten und das not­wen­di­ge Min­dest­ka­pi­tal va­ri­ie­ren je nach Rechtsform.
Tabelle mit Überblick der Rechtsformen in der Gastronomie

Wir ha­ben für Sie drei Bei­spie­le er­stellt, die kon­kre­ter auf die Un­ter­schie­de der Rechts­for­men ein­ge­hen und Ih­nen die­se nä­her­brin­gen sol­len. Zu­dem fin­den Sie wert­vol­le Tipps, was Sie bei der Grün­dung der ein­zel­nen Rechts­for­men be­ach­ten soll­ten, und als Lö­sung ei­nen Rechtsformtest.

Ein­zel­un­ter­neh­men

Bar­ba­ra Ha­ber plant al­lei­ne ein Café zu er­öff­nen. Dies soll­te mög­lichst schnell und un­ver­bind­lich ge­sche­hen. Sie will den ad­mi­nis­tra­ti­ven Auf­wand mög­lichst ge­ring hal­ten. Bar­ba­ra ent­schei­det sich des­halb für ein Einzelunternehmen.

Ein Ein­zel­un­ter­neh­men be­steht nur aus ei­ner ein­zel­nen Per­son als In­ha­be­rin. Es kön­nen aber wei­te­re Per­so­nen an­ge­stellt wer­den. Das Ein­zel­un­ter­neh­men eig­net sich be­son­ders für Tä­tig­kei­ten, die stark mit der In­ha­be­rin in Ver­bin­dung ste­hen. Die Grün­dung ist ein­fach und an kei­ne Form ge­bun­den. Dies er­mög­licht eine ra­sche Geschäftsaufnahme.

Vor­tei­le

Nach­tei­le

Was muss Bar­ba­ra bei der Grün­dung Ih­res Ein­zel­un­ter­neh­mens beachten? 

  • Ent­ste­hung: Das Ein­zel­un­ter­neh­men ent­steht mit der Auf­nah­me der Ge­schäfts­tä­tig­keit. Es ist kei­ne ei­gent­li­che Grün­dung notwendig.
  • Min­dest­ka­pi­tal: Bar­ba­ra muss kein Min­dest­ka­pi­tal zur Grün­dung vor­wei­sen können.
  • Name (Fir­ma): Der Fir­men­na­me muss den Fa­mi­li­en­na­men des In­ha­bers ent­hal­ten. Bar­ba­ras Café heisst so­mit „Café Haber“.
  • Staatsangehörigkeit/Wohnsitz in der Schweiz: Bar­ba­ra ist Schwei­ze­rin und muss nichts zu­sätz­lich be­ach­ten. Je­doch sind bei ei­ner an­de­ren Staats­an­ge­hö­rig­keit die ent­spre­chen­den Ar­beits- und Auf­ent­halts­be­wil­li­gun­gen erforderlich.
  • Haf­tung: Bar­ba­ra un­ter­liegt ei­ner per­sön­li­chen und un­be­schränk­ten Haf­tung für sämt­li­che Schul­den ih­res Ca­fés. Bar­ba­ra haf­tet also mit ih­rem Pri­vat­ver­mö­gen. Wenn sich das Ge­schäfts­ver­mö­gen auf Fr. 30’000.- be­läuft und sie Schul­den von Fr. 40’000.- be­glei­chen muss, dann muss sie für die rest­li­chen Fr. 10’000.- pri­vat, das heisst mit ih­rem Ver­mö­gen, auf­kom­men. Geht ihre Ge­schäfts­idee schief, dann ist das Pri­vat­ver­mö­gen ge­fähr­det. Dies ist ein Grund für Bar­ba­ra, sich zu über­le­gen, ob sie das Ein­zel­un­ter­neh­men spä­ter nicht in eine GmbH oder al­len­falls eine AG um­wan­deln will.
  • Buch­füh­rungs­pflicht: Das ist ab­hän­gig vom Jah­res­um­satz des Ca­fés von Bar­ba­ra. Be­trägt der Jah­res­um­satz we­ni­ger als Fr. 500’000.-, ist Bar­ba­ra nur zur Buch­füh­rung über Aus­ga­ben, Ein­nah­men und Ver­mö­gens­la­ge ver­pflich­tet (ver­ein­fach­te Buch­füh­rung). Mit ei­nem Jah­res­um­satz von mehr als Fr. 500’000.- ist Bar­ba­ra aber zur Buch­hal­tung und Rech­nungs­le­gung ver­pflich­tet. Das heisst, es muss eine dop­pel­te Buch­hal­tung mit Bi­lanz, Er­folgs­rech­nung und In­ven­tar ge­führt werden.
  • Re­vi­si­on (Über­prü­fung der Buch­hal­tung durch eine ex­ter­ne Re­vi­si­ons­stel­le): Bar­ba­ra ist nicht ver­pflich­tet, eine Re­vi­si­ons­stel­le einzusetzen.
  • Steu­er: Bar­ba­ra muss nur eine Steu­er­erklä­rung aus­fül­len. Ihr Pri­vat­ver­mö­gen und Ein­kom­men wird ge­mein­sam mit dem Ver­mö­gen und Ein­kom­men des Ca­fés versteuert.
  • Be­trei­bung auf Pfän­dung: Ohne den Ein­trag ins Han­dels­re­gis­ter un­ter­liegt Bar­ba­ra der Be­trei­bung auf Pfän­dung. Das be­deu­tet, dass so viel von Bar­ba­ras Ver­mö­gen oder Ein­kom­men ge­pfän­det wird wie nö­tig ist, um die For­de­rung zu begleichen.
  • Selb­stän­di­ge Er­werbs­tä­tig­keit: Grün­der von Ein­zel­un­ter­neh­men gel­ten in der Re­gel als selb­stän­dig Er­wer­ben­de und sind so­mit für die Ab­si­che­rung ih­rer So­zi­al­ver­si­che­run­gen selbst ver­ant­wort­lich. Die AHV-Aus­gleichs­kas­se ent­schei­det dar­über, ob Bar­ba­ra selb­stän­dig er­werbs­tä­tig ist. Wenn Bar­ba­ra in Zu­kunft Mit­ar­bei­ter an­stellt, muss sie die­se bei den So­zi­al­ver­si­che­run­gen anmelden.
  • Han­dels­re­gis­ter­ein­trag (lie­fert wirt­schaft­li­che In­for­ma­tio­nen über Un­ter­neh­men): Erst ab ei­nem Jah­res­um­satz von Fr. 100’000.- ist der Han­dels­re­gis­ter­ein­trag für Bar­ba­ra obligatorisch.
 

Bar­ba­ra kann aber ihr Café auch frei­wil­lig im Han­dels­re­gis­ter ein­tra­gen las­sen, der Ein­trag bringt fol­gen­de Vor­tei­le mit sich:

  • Schutz der Fir­ma (Name)
  • Öf­fent­lich­keit und Trans­pa­renz der recht­li­chen Ver­hält­nis­se von Un­ter­neh­men. Dies er­höht die Kre­dit­wür­dig­keit des Un­ter­neh­mens. Die Ak­ten im Han­dels­re­gis­ter kön­nen im zen­tra­len Fir­men­in­dex ein­ge­se­hen werden.
  • Be­weis­funk­ti­on

Bar­ba­ras Café un­ter­liegt durch den Ein­trag ins Han­dels­re­gis­ter nicht mehr der Be­trei­bung auf Pfän­dung, son­dern der Be­trei­bung auf Konkurs.

Will sich Bar­ba­ra im Han­dels­re­gis­ter ein­tra­gen las­sen, be­sucht sie am bes­ten die of­fi­zi­el­le Sei­te des Kan­tons, in dem sie ihr Café er­öff­nen will. Auf die­ser Web­site fin­det sie das Han­dels­re­gis­ter­amt des Kan­tons, über wel­ches sie sich ein­tra­gen las­sen kann. Bar­ba­ra kann den Han­dels­re­gis­ter­ein­trag auch über das Por­tal ea­sy­gov vor­neh­men, wel­ches Un­ter­neh­men bei der Grün­dung unterstützt.

Ea­sy­Gov

Das Por­tal Ea­sy­Gov un­ter­stützt Sie Schritt für Schritt beim Grün­den ei­nes Un­ter­neh­mens jeg­li­cher Art von Rechtsform. 

Ach­tung: Es gibt zahl­rei­che in­of­fi­zi­el­le Sei­ten, wel­che den Ein­trag in ein an­de­res von Pri­va­ten ver­fass­ten Fir­men­ver­zeich­nis an­bie­ten. Die­se Sei­ten soll­ten Sie mei­den, weil Sie eine viel hö­he­re Ein­tra­gungs­ge­bühr be­zah­len müs­sen und der Nut­zen frag­wür­dig ist.

Die GmbH ist eher für kleine Betriebe geeignet und personenbezogener als eine AG.

Ge­sell­schaft mit be­schränk­ter Haf­tung (GmbH)

Hans Fein­schme­cker hat sich ent­schie­den, sei­nen Traum von ei­nem ei­ge­nen Re­stau­rant zu ver­wirk­li­chen. Er will ein Re­stau­rant na­mens „Fei­ner Ge­schmack“ in Wil­li­s­au er­öff­nen. Vor kur­zem hat er ein Erbe von Fr. 50’000.- von sei­nem Va­ter er­hal­ten und will die­ses in sein Re­stau­rant in­ves­tie­ren. Hans will das fi­nan­zi­el­le Ri­si­ko ein­schrän­ken und nimmt hö­he­re An­for­de­run­gen an die Grün­dung in Kauf. Hans ent­schei­det sich des­halb eine GmbH zu gründen.

Die GmbH ist eher für klei­ne Be­trie­be ge­eig­net und per­so­nen­be­zo­ge­ner als eine AG. Es wird je­der Ge­sell­schaf­ter (In­ha­ber) im Han­dels­re­gis­ter ein­ge­tra­gen und ist so­mit öf­fent­lich ein­seh­bar. Eine GmbH kann meh­re­re Ge­sell­schaf­ter haben.

Vor­tei­le

Nach­tei­le

Was muss Hans bei der Grün­dung sei­ner GmbH beachten? 

  • Öf­fent­li­che Be­ur­kun­dung: Hans muss in ei­ner öf­fent­li­chen Ur­kun­de er­klä­ren, dass er eine GmbH grün­det und dar­in des­sen Or­ga­ni­sa­ti­on und Aus­ge­stal­tung re­geln (Ge­sell­schafts­ver­trag) und die Or­ga­ne (Ge­sell­schaf­ter­ver­samm­lung, Ge­schäfts­füh­rung, Re­vi­si­ons­stel­le) be­stim­men. Für die öf­fent­li­che Be­ur­kun­dung ist ein No­tar notwendig.
  • Ent­ste­hung: Die GmbH ent­steht erst durch den Ein­trag ins Handelsregister.
  • Min­dest­ka­pi­tal: Hans be­nö­tigt zur Grün­dung ein Min­dest­ka­pi­tal von Fr. 20’000.-. Bis zum Ein­trag ins Han­dels­re­gis­ter muss das Ka­pi­tal auf ei­nem Sperr­kon­to bei der Bank hin­ter­legt werden.
  • Name (Fir­ma): Der Fir­men­na­me kann Hans frei wäh­len, je­doch ist der Zu­satz „GmbH“ ob­li­ga­to­risch. So­mit lau­tet die Fir­ma sei­nes Re­stau­rants „Fei­ner Ge­schmack GmbH“.
  • Staatsangehörigkeit/Wohnsitz in der Schweiz: Min­des­tens ein Ge­schäfts­füh­rer oder Di­rek­tor muss sei­nen Wohn­sitz in der Schweiz haben.
  • Haf­tung: Hans haf­tet nur mit dem Ge­schäfts­ver­mö­gen für Schul­den der GmbH. Es be­steht kei­ne per­sön­li­che Haf­tung. Wenn also kein Ge­schäfts­ver­mö­gen mehr vor­han­den ist und die GmbH Schul­den im Um­fang von Fr. 50’000.- zu be­zah­len hat, muss Hans nicht mit sei­nem Pri­vat­ver­mö­gen da­für auf­kom­men. Folg­lich wird nur die GmbH zah­lungs­un­fä­hig, nicht aber Hans als Gesellschafter.
  • Buch­füh­rungs­pflicht: Hans ist zur Buch­füh­rung und Rech­nungs­le­gung ver­pflich­tet. Er muss eine dop­pel­te Buch­hal­tung mit Bi­lanz, Er­folgs­rech­nung und In­ven­tar führen.
  • Re­vi­si­on (Über­prü­fung der Buch­hal­tung durch eine ex­ter­ne Re­vi­si­ons­stel­le): Hans ist ver­pflich­tet, eine staat­lich zu­ge­las­se­ne Re­vi­si­ons­stel­le einzusetzen.
  • Steu­er: Hans muss zwei se­pa­ra­te Steu­er­erklä­run­gen aus­fül­len, eine Steu­er­erklä­rung für sich selbst und eine für sei­ne GmbH.
  • Be­trei­bung auf Kon­kurs: Die GmbH wird auf Kon­kurs be­trie­ben. Es fin­det eine Ge­samt­ver­wer­tung statt. Wenn je­mand zu­recht klagt, geht das ge­sam­te Un­ter­neh­men in das Konkursverfahren.
  • Selb­stän­di­ge Er­werbs­tä­tig­keit: Hans gilt nicht als selb­stän­dig Er­wer­ben­der, son­dern als Ar­beit­neh­mer im ei­ge­nen Un­ter­neh­men. Er muss sich bei der AHV-Aus­gleichs­kas­se an­mel­den und die ob­li­ga­to­ri­schen Ver­si­che­run­gen ab­schlies­sen (auch für sei­ne Angestellten).
  • Han­dels­re­gis­ter­ein­trag: Der Han­dels­re­gis­ter­ein­trag ist bei ei­ner GmbH obligatorisch.

Ak­ti­en­ge­sell­schaft (AG)

Max We­ber möch­te mit sei­nem neu er­öff­ne­ten Re­stau­rant Büm­pliz mög­lichst viel Ge­winn er­zie­len. Auf kei­nen Fall will er aber das Ri­si­ko ei­nen Ver­lust pri­vat tra­gen zu müs­sen. Des­halb spielt es ihm auch kei­ne Rol­le, wenn die Grün­dung sehr auf­wän­dig ist und de­ren Kos­ten hö­her aus­fal­len. Aus die­sem Grund hat sich Max für eine AG entschieden.

Die AG ist für eher grös­se­re Un­ter­neh­men ge­eig­net. Sie kann meh­re­re Ak­tio­nä­re (In­ha­ber) ha­ben. Die Ak­tio­nä­re blei­ben je­doch an­onym. Bei ei­ner AG gel­ten stren­ge Bi­lan­zie­rungs­vor­schrif­ten hin­sicht­lich ge­setz­li­cher Re­ser­ven, Mass­nah­men bei Über­schul­dung usw.

Vor­tei­le

Nach­tei­le

Was muss Max bei der Grün­dung sei­ner AG beachten? 

  • Öf­fent­li­che Be­ur­kun­dung: Max muss in ei­ner öf­fent­li­chen Ur­kun­de er­klä­ren, dass er eine AG grün­det und dar­in des­sen Or­ga­ni­sa­ti­on so­wie Aus­ge­stal­tung re­geln (Ge­sell­schafts­ver­trag) und die Or­ga­ne (Ge­ne­ral­ver­samm­lung, Ver­wal­tungs­rat, Re­vi­si­ons­stel­le) be­stim­men. Für die öf­fent­li­che Be­ur­kun­dung ist ein No­tar notwendig.
  • Ent­ste­hung: Die AG ent­steht erst durch den Ein­trag ins Handelsregister.
  • Min­dest­ka­pi­tal: Max be­nö­tigt ein Min­dest­ka­pi­tal von Fr. 100’000.-. Er kann bei der Grün­dung nur ei­nen Teil ein­be­zah­len, muss aber in je­dem Fall min­des­tens Fr. 50’000.-, bei hö­he­rem Ak­ti­en­ka­pi­tal min­des­tens 20 % des Nenn­werts (wenn dies mehr als Fr. 50’000.- er­gibt) ein­be­zah­len. Bis zur Ein­tra­gung ins Han­dels­re­gis­ter muss das Ka­pi­tal auf ei­nem Sperr­kon­to bei der Bank hin­ter­legt werden.
  • Name (Fir­ma): Der Fir­men­na­me kann Max frei wäh­len, auch Fan­ta­sie­be­zeich­nun­gen sind er­laubt. Der Zu­satz „AG“ ist aber ob­li­ga­to­risch. Die Fir­ma heisst so­mit „Büm­pliz AG“.
  • Staatsangehörigkeit/Wohnsitz in der Schweiz: Min­des­tens ein Ver­wal­tungs­rats­mit­glied oder eine Di­rek­to­rin muss seinen/ihren Wohn­sitz in der Schweiz haben.
  • Haf­tung: Max haf­tet nicht mit sei­nem Pri­vat­ver­mö­gen für die Schul­den der AG.
  • Buch­füh­rungs­pflicht: Max ist zur Buch­füh­rung und Rech­nungs­le­gung ver­pflich­tet. Er muss eine dop­pel­te Buch­hal­tung mit Bi­lanz, Er­folgs­rech­nung und In­ven­tar führen.
  • Re­vi­si­on (Über­prü­fung der Buch­hal­tung durch eine ex­ter­ne Re­vi­si­ons­stel­le): Max ist ver­pflich­tet, eine staat­lich zu­ge­las­se­ne Re­vi­si­ons­stel­le einzusetzen.
  • Steu­er: Max muss zwei se­pa­ra­te Steu­er­erklä­run­gen aus­fül­len, eine Steu­er­erklä­rung für sich selbst und eine für sei­ne AG.
  • Be­trei­bung auf Kon­kurs: Die AG wird auf Kon­kurs betrieben.
  • Selb­stän­di­ge Er­werbs­tä­tig­keit: Max gilt nicht als selb­stän­dig Er­wer­ben­der, son­dern als Ar­beit­neh­mer in der ei­ge­nen AG. Er muss sich (und sei­ne An­ge­stell­ten) bei der AHV-Aus­gleichs­kas­se an­mel­den und die ob­li­ga­to­ri­schen Ver­si­che­run­gen abschliessen.
  • Han­dels­re­gis­ter­ein­trag: Der Han­dels­re­gis­ter­ein­trag ist obligatorisch.

Fa­zit

Es gibt nicht die eine rich­ti­ge und op­ti­ma­le Rechts­form. Die Wahl der Rechts­form ist ein Ab­wä­gungs­pro­zess ver­schie­de­ner Kri­te­ri­en. Des­halb müs­sen Sie sich über Ihre Be­dürf­nis­se im Kla­ren sein und be­stim­men, wel­che Fak­to­ren für Ihre Si­tua­ti­on ent­schei­dend sind. Die Wahl der Rechts­form ist ein wich­ti­ger Schritt bei der Grün­dung Ih­res Be­trie­bes und soll­te gut durch­dacht sein. Die Rechts­form kön­nen Sie je­doch spä­ter bei Be­darf noch wech­seln. Nut­zen Sie un­se­ren Rechts­form­test, der Sie bei der Su­che nach der ge­eig­ne­ten Rechts­form Ih­res Be­trie­bes unterstützt.

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