Füh­rungs­sti­le in der Gastronomie

Führungsstile in der Gastronomie
In der Gas­tro­no­mie sind tra­di­tio­nell stei­le Hier­ar­chien ge­lebt wor­den. Jun­ge Kö­che, Quer­ein­stei­ger und mo­der­ne Be­triebs­füh­re­rin­nen stel­len die­se Tra­di­ti­on im­mer mehr in Fra­ge und wäh­len ver­mehrt Füh­rungs­sti­le, die fla­che­re Hier­ar­chien er­lau­ben. Wel­chen Füh­rungs­stil le­ben Sie? In die­sem Ar­ti­kel er­fah­ren Sie al­les über das Po­ten­ti­al von gu­ten Füh­rungs­kräf­ten und ihre Aus­wir­kung auf Mit­ar­bei­ten­de und das Betriebsklima. 

Füh­rungs­hal­tun­gen und Führungsstile

Über­le­gen Sie sich kurz, wie Sie ge­gen­über Ih­ren Mit­ar­bei­ten­den auf­tre­ten: Steht die Ar­beit im Mit­tel­punkt oder Ihre Mit­ar­bei­ter? Je nach Ten­denz ha­ben Sie eine Füh­rungs­hal­tung, die eher auf­ga­ben- oder eben mit­ar­bei­ter­ori­en­tiert ist. Häu­fig be­we­gen Sie sich ir­gend­wo zwi­schen die­sen bei­den Hal­tun­gen und ten­die­ren in die eine oder an­de­re Richtung.

Ty­pi­scher­wei­se un­ter­schei­det man vier Füh­rungs­sti­le, die sich aus die­sen Hal­tun­gen ableiten:

  • Au­to­ri­tä­re Füh­rung: Sie ent­schei­den al­les selbst. Ihre Mit­ar­bei­ten­den ha­ben kein Mit­spra­che­recht und füh­ren Ihre Ent­schei­dun­gen le­dig­lich aus. Ih­nen geht es in ers­ter Li­nie um fi­nan­zi­el­le Zie­le, das Ar­beits­kli­ma ist zweitrangig.
  • Ko­ope­ra­ti­ve Füh­rung: Ihre Mit­ar­bei­ten­de ha­ben ei­ge­ne Auf­ga­ben­be­rei­che und dür­fen dar­in Ent­schei­dun­gen selbst tref­fen. Sie tei­len Ih­ren Mit­ar­bei­ten­den Auf­ga­ben­be­rei­che zu, in de­nen sie ihre Stär­ken aus­spie­len kön­nen. Sie selbst sind die Di­ri­gen­tin und ko­or­di­nie­ren Ihre Mit­ar­bei­ten­de zum ge­wünsch­ten Resultat.
  • Lais­sez-fai­re Füh­rung: Sie ge­ben die Ziel­ver­ein­ba­rung vor, Ihre Mit­ar­bei­ten­de kön­nen selbst ent­schei­den, wie sie die­se er­rei­chen wol­len. Ihre Mit­ar­bei­ten­de zei­chen sich durch hohe Selbst­stän­dig­keit und star­kes En­ga­ge­ment aus.
  • Si­tua­ti­ve Füh­rung: Sie schau­en sich die Si­tua­tio­nen und Mit­ar­bei­ter an und ent­schei­den, ob eher ein au­to­ri­tä­rer, ko­ope­ra­ti­ver oder lais­sez-fai­re Füh­rungs­stil an­ge­bracht ist. Sie zeich­nen sich da­durch aus, dass Sie so­wohl Ver­ant­wor­tung für die Qua­li­tät der Ar­beit als auch für die Wei­ter­ent­wick­lung Ih­rer Mit­ar­bei­ten­den übernehmen.

Der si­tua­ti­ve Füh­rungs­stil zeigt: Kein Füh­rungs­stil ist aus­schliess­lich gut oder schlecht – je nach Si­tua­ti­on brin­gen die Füh­rungs­sti­le un­ter­schied­li­che Vor- und Nach­tei­le. Er­in­nern Sie sich an Si­tua­tio­nen in Ih­rem Be­trieb oder an ei­ge­ne Er­fah­run­gen mit Vor­ge­setz­ten: Fin­den Sie Bei­spie­le für be­son­ders ge­lun­ge­ne Füh­rungs­per­so­nen oder Si­tua­tio­nen, in de­nen es auf­grund des Füh­rungs­sti­les zu Kon­flik­ten kam? Sol­che Über­le­gun­gen kön­nen Ih­nen da­bei hel­fen, kri­ti­sche Si­tua­tio­nen zu er­ken­nen und den kor­rek­ten Füh­rungs­stil für die be­tref­fen­de Mit­ar­bei­te­rin auszuwählen.

Unterschiedliche Führungsstile in der Gastronomie

Vor­tei­le von gu­ten Führungspersonen

Un­ter­schät­zen Sie das Po­ten­ti­al von gu­ten Füh­rungs­kräf­ten nicht. Egal, ob bei Ih­nen als Be­triebs­füh­rer oder bei der Wahl Ih­rer Kü­chen­che­fin: Gute Füh­rungs­kräf­te füh­ren zu mo­ti­vier­ten Mit­ar­bei­ten­den und ei­nem gu­ten Be­triebs­kli­ma. Al­ler­dings gibt es kein Pa­tent­re­zept für ei­nen gu­ten Vor­ge­setz­ten. Des­halb ist es wich­tig, dass Sie Ihre Per­sön­lich­keit, Ihre Mit­ar­bei­ten­den und die Si­tua­ti­on ein­be­zie­hen, wenn Sie sich für oder ge­gen ei­nen Füh­rungs­stil entscheiden.

So kön­nen Sie bei­spiels­wei­se in ru­hi­ge­ren Zei­ten Feed­back von Mit­ar­bei­ten­den ak­tiv ein­for­dern und mög­li­che Um­set­zun­gen ge­mein­sam mit Ih­ren An­ge­stell­ten dis­ku­tie­ren, also ei­nen ko­ope­ra­ti­ven Füh­rungs­stil wäh­len. Wenn es schnell ge­hen muss und nur Sie die Fach­kom­pe­tenz ha­ben, ent­schei­den Sie und for­dern die Um­set­zung ein – Sie wech­seln also in den au­to­ri­tä­ren Führungsstil.

Team­dy­na­mik

Mit­ar­bei­ten­de re­agie­ren und spie­geln teil­wei­se Ihre Vor­ge­setz­ten. Sei­en Sie sich be­wusst, dass Sie ein Vor­bild sein müs­sen. Das be­deu­tet, dass Ihre Re­ak­tio­nen auf Er­eig­nis­se – gut oder schlecht – den Mit­ar­bei­ten­den ein Bei­spiel für das ei­ge­ne Han­deln im Be­trieb ge­ben. Des­halb ist es wich­tig, dass Sie von sich selbst wis­sen, wie Sie in be­stimm­ten Si­tua­tio­nen re­agie­ren. Ge­wis­se im­pul­si­ve Re­ak­tio­nen sind kon­tra­pro­duk­tiv und ha­ben kei­nen Vor­bild­cha­rak­ter. So­bald Sie sich den Aus­lö­sern für die­se Re­ak­tio­nen be­wusst wer­den, kön­nen Sie die­se bes­ser steu­ern und so re­agie­ren, wie Sie es von Ih­ren Mit­ar­bei­ten­den erwarten.

Fa­zit

Als Vor­ge­setz­ter ha­ben Sie im Be­trieb eine ein­zig­ar­ti­ge Stel­lung und prä­gen, egal für wel­chen Füh­rungs­stil Sie sich ent­schei­den, die Un­ter­neh­mens­kul­tur im Be­trieb. Es lohnt sich, die ei­ge­ne Rol­le im Be­trieb zu re­flek­tie­ren und mit dem Wis­sen über Füh­rungs­sti­le ge­ge­be­nen­falls die ei­ge­ne Hand­lungs­wei­se je nach Si­tua­ti­on und Mit­ar­bei­ten­den an­zu­pas­sen. Denn ein gu­tes Be­triebs­kli­ma und loya­le Mit­ar­bei­ten­de sind unbezahlbar.

Grün­der­pfad zum ei­ge­nen Gastrobetrieb

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