Der L-GAV regelt den Mindestlohn in der Gastronomie
Eine der bren­nends­ten Fra­gen von Mit­ar­bei­ten­den im Gast­ge­wer­be ist der Lohn. Der L‑GAV re­gelt schweiz­weit ei­nen ein­heit­li­chen Min­dest­lohn in der Gas­tro­no­mie. Trotz­dem sind für die ei­ge­ne Lohn­hö­he ver­schie­de­ne Be­din­gun­gen zu be­ach­ten. In die­sem Bei­trag klä­ren wir die wich­tigs­ten Fra­gen zum The­ma Lohn im Gastgewerbe. 

L‑GAV Kon­troll­stel­le

Falls Sie wei­ter­füh­ren­de Fra­gen zum Ge­samt­ar­beits­ver­trag ha­ben oder recht­li­che Be­ra­tung be­nö­ti­gen, kön­nen Sie di­rekt die L‑GAV Kon­troll­stel­le kontaktieren. 

Net­to- und Bruttolohn

Grund­sätz­lich wird zwi­schen ei­nem Brut­to- und Net­to­lohn un­ter­schie­den. Der ver­ein­bar­te Lohn zwi­schen Ar­beit­ge­ber und ‑neh­mer ist der Brut­to­lohn. Von die­sem wer­den die So­zi­al­ver­si­che­rungs­bei­trä­ge ab­ge­zo­gen. Die ob­li­ga­to­ri­schen sind AHV/IV/EO (5.3 %) und die Ar­beits­lo­sen­ver­si­che­rung (1.1 %). Da­ne­ben sind auch noch an­de­re Lohn­ab­zü­ge mög­lich und ver­pflich­tend. Nach den Ab­zü­gen bleibt der Net­to­lohn, die­ser ist in den meis­ten Fäl­len tie­fer als der Brut­to­lohn. So­mit er­hal­ten Ar­beit­neh­mer im­mer ei­nen Net­to­lohn ausbezahlt.

Ein Bei­spiel dazu:

Tim ar­bei­tet Teil­zeit als Kell­ner im Re­stau­rant Röss­li und hat ei­nen Mo­nats­lohn von Fr. 2‘000.-. Da­bei han­delt es sich um den Bruttolohn.

  • AHV/I­V/EO-Ab­zug (5.3 %) von Fr. 2‘000.- = Fr. 106.-
  • AL-Ab­zug (1.1 %) von Fr. 2‘000.- = Fr. 22.-
  • To­tal Ab­zü­ge = Fr. 128.-
 
  • (Brut­to­lohn) — (Ab­zü­ge) = Nettolohn
  • (Fr. 2‘000.-) — (Fr. 128.-) = Fr. 1872.- Net­to­lohn, wel­cher Tim aus­be­zahlt bekommt

Für die bes­se­re Ver­ständ­lich­keit ent­hält die­ses Bei­spiel nur die AHV/IV/EO- und AL-Ab­zü­ge. In der Pra­xis sind wei­te­re Ab­zü­ge sehr wahrscheinlich.

Min­dest­lohn

Min­dest­lohn in der Gastronomie

Im Lan­des­ge­samt­ar­beits­ver­trag des Gast­ge­wer­bes (L‑GAV) ist ein schweiz­wei­ter Min­dest­lohn in der Gas­tro­no­mie ge­re­gelt. Un­ter den L‑GAV fal­len alle Be­trie­be, die gast­ge­werb­li­che Leis­tun­gen an­bie­ten. Zahlt eine Ar­beit­ge­be­rin den Min­dest­lohn nicht, dro­hen ihr recht­li­che Sank­tio­nen. Im Gast­ge­wer­be ist schweiz­weit ein ein­heit­li­cher Lohn für ge­leis­te­te Ar­beit aus­zu­be­zah­len. Es bleibt die Fra­ge, wer be­kommt wie viel Min­dest­lohn und war­um. Dies kön­nen Sie mit un­se­rem Min­dest­lohn­be­rech­ner ganz ein­fach aus­rech­nen. Ge­ben Sie die Aus­bil­dungs­stu­fe und Stel­len­pro­zent Ih­rer Mit­ar­bei­ten­den an:

Mo­nat­li­cher Bruttolohn

3470

Stun­den­lohn

19.07

Le­gen­de:
Stu­fe I a: Mit­ar­bei­ten­de ohne Be­rufs­leh­re
Stu­fe I b: Mit­ar­bei­ten­de ohne Be­rufs­leh­re mit er­folg­reich ab­sol­vier­ter Pro­gres­so-Aus­bil­dung
Stu­fe II: Mit­ar­bei­ten­de mit 2‑jähriger be­ruf­li­chen Grund­bil­dung mit eidg. Be­rufs­at­test oder gleich­wer­ti­ger Aus­bil­dung
Stu­fe III a: Mit­ar­bei­ten­de mit be­ruf­li­cher Grund­bil­dung mit eidg. Fä­hig­keits­zeug­nis oder gleich­wer­ti­ger Aus­bil­dung
Stu­fe III b: Mit­ar­bei­ten­de mit be­ruf­li­cher Grund­bil­dung mit eidg. Fä­hig­keits­zeug­nis oder gleich­wer­ti­ger Aus­bil­dung und 6 Ta­gen be­rufs­spe­zi­fi­scher Wei­ter­bil­dung
Stu­fe IV: Mit­ar­bei­ten­de mit ei­ner Berufsprüfung

Höhe des Mindestlohnes

Im Art. 10 vom L‑GAV wird die ent­schei­den­de Fra­ge nach der Höhe des Loh­nes ge­re­gelt. Bei der Höhe der Min­dest­löh­ne wird nach der Art der Aus­bil­dung un­ter­schie­den. Vor der An­stel­lung ei­nes neu­en Mit­ar­bei­ters ist zu schau­en, zu wel­cher Lohn­ka­te­go­rie er ge­hört. Auch aus­län­di­sche Aus­bil­dun­gen sind teil­wei­se in der Schweiz gül­tig. Dies ent­schei­det das Staats­se­kre­ta­ri­at für Bil­dung, For­schung und In­no­va­ti­on (SBFI).

Die ver­schie­de­nen Ka­te­go­rien er­hal­ten ei­nen un­ter­schied­lich ho­hen Min­dest­lohn. Das ist auf die Art und Dau­er der Aus­bil­dung zu­rück­zu­füh­ren. Da­her er­hal­ten Per­so­nen ohne Be­rufs­bil­dung ei­nen tie­fe­ren Lohn als Mit­ar­bei­ten­de mit ei­nem eid­ge­nös­si­schen Fä­hig­keits­zeug­nis. Alle Min­dest­löh­ne in der Gas­tro­no­mie wur­den An­fang 2024 erhöht.

Aus­nah­men

Ein­füh­rungs­zeit
Zur Ein­füh­rung dür­fen neue Mit­ar­bei­ten­de aus­nahms­wei­se zu ei­nem tie­fe­ren Lohn als den Min­dest­lohn an­ge­stellt wer­den. Aber auch dies ist im L‑GAV klar ge­re­gelt. Der Lohn darf ma­xi­mal um 8 % ge­kürzt wer­den und dies auch nur für eine Zeit von drei bis ma­xi­mal zwölf Mo­na­ten. Da­mit ein tie­fe­rer Lohn wäh­rend der Ein­füh­rungs­zeit be­zahlt wer­den darf, muss dies von An­fang an schrift­lich im Ver­trag aus­ge­han­delt wor­den sein.

Stu­die­ren­de
Auf Stu­die­ren­de, die ei­nen Ne­ben­job in der Gas­tro­no­mie ha­ben, ist der Min­dest­lohn nicht an­wend­bar. Be­din­gung ist, dass die­se Per­so­nen kein Stu­di­um im Zu­sam­men­hang mit dem Gast­ge­wer­be ma­chen und das Stu­di­um ihre Voll­zeit­be­schäf­ti­gung ist.

Prak­ti­kan­tin­nen
Auch Prak­ti­kan­tin­nen sind vom Min­dest­lohn in der Gas­tro­no­mie aus­ge­nom­men. Ge­mäss Art. 11 L‑GAV ha­ben sie le­dig­lich den An­spruch auf ei­nen mo­nat­li­chen Brut­to­lohn von min­des­tens Fr. 2‘359.-. Um Geld zu spa­ren, kön­nen aber nicht nor­ma­le Mit­ar­bei­ten­de als Prak­ti­kan­ten an­ge­stellt wer­den. Nur Stu­die­ren­de von gas­tro­no­mi­schen Fach­schu­len, wel­che als Teil ih­rer Aus­bil­dung ein Prak­ti­kum ab­sol­vie­ren müs­sen, kön­nen als Prak­ti­kan­ten an­ge­stellt werden.

Ler­nen­de
Bei Ler­nen­den steht die Aus­bil­dung im Zen­trum. Des­halb er­hal­ten sie auch nicht den nor­ma­len Min­dest­lohn. Die gröss­ten Ar­beit­ge­ber­ver­bän­de in der Gas­tro­no­mie ha­ben aber auch ei­nen Min­dest­lohn für Ler­nen­de ver­ein­bart. Die­ser ist im 1. Lehr­jahr Fr. 1‘020.-, im 2. Lehr­jahr Fr. 1‘300.- und im 3. Lehr­jahr Fr. 1‘550.-. Wird ein Ler­nen­der nach sei­ner er­folg­rei­chen Aus­bil­dung an­ge­stellt, er­hält er ganz nor­mal den Min­dest­lohn ausbezahlt.

Nicht­ein­hal­ten des Mindestlohns

Die Kon­troll­stel­le des L‑GAV ist da­für zu­stän­dig, dass auch wirk­lich alle Be­trof­fe­nen den Min­dest­lohn er­hal­ten. Bei die­ser Stel­le kön­nen An­ge­stell­te eine neu­tra­le und un­ent­gelt­li­che In­for­ma­ti­on er­hal­ten, wenn die Richt­li­ni­en des L‑GAV nicht ein­ge­hal­ten wer­den. Dies ist per E‑Mail oder Te­le­fon möglich.

Auch eine Kla­ge ist mög­lich. In die­sem Fall führt die Kon­troll­stel­le eine Kon­trol­le im be­trof­fe­nen Be­trieb durch. Wur­de tat­säch­lich zu we­nig Lohn aus­be­zahlt, setzt die Kon­troll­stel­le der Ar­beit­ge­be­rin eine Frist von 30 Ta­gen zur Nach­zah­lung. Wur­de auch in die­ser Zeit nicht der Lohn nach­be­zahlt, muss die Ar­beit­ge­be­rin mit recht­li­chen Kon­se­quen­zen rechnen.

13. Mo­nats­lohn

Durch den L‑GAV ist auch ein 13. Mo­nats­lohn vor­ge­schrie­ben (Art. 13). So­mit ha­ben Mit­ar­bei­ten­de ei­nen An­spruch auf ei­nen zu­sätz­li­chen Mo­nats­lohn pro Jahr. Die­ser ist auch zu be­zah­len, wenn die Mit­ar­bei­te­rin krank war und/oder ei­nen Un­fall hat­te. Der 13. Mo­nats­lohn ist auch wäh­rend und nach der Schwan­ger­schaft aus­zu­be­zah­len. Für Mit­ar­bei­ter wird zu­sätz­lich auch die Zeit wäh­rend des Mi­li­tärs an­ge­rech­net. Der 13. Mo­nats­lohn kann pe­ri­odisch, z.B. ein­mal jähr­lich, zwei­mal jähr­lich, Ende Sai­son, aber auch mo­nat­lich aus­be­zahlt wer­den. Per­so­nen, wel­che im Stun­den­lohn an­ge­stellt sind, er­hal­ten je­den Mo­nat den An­teil ih­res 13. Mo­nats­lohns ausbezahlt.

Trink­geld

Das Trink­geld wird vom Gast frei­wil­lig be­zahlt. Wie das Trink­geld un­ter den Mit­ar­bei­ten­den auf­ge­teilt wird, kann in je­dem Be­trieb sel­ber ge­re­gelt wer­den. Das Trink­geld ist aber kein Lohn­be­stand­teil und darf des­halb auch nicht an den Min­dest­lohn an­ge­rech­net werden.

Bei­spiel:

Be­kommt je­mand Fr. 100.- Trink­geld pro Mo­nat. Dann darf der Min­dest­lohn nicht ein­fach um Fr. 100.- ge­kürzt wer­den, weil die Per­son Trink­geld be­kom­men hat.

Das Trinkgeld darf nicht an den Mindestlohn angerechnet werden.

Über­stun­den

Auch Über­stun­den sind zu­sätz­lich zum nor­ma­len Min­dest­lohn ge­schul­det. Muss eine Per­son mehr Stun­den ar­bei­ten als nor­ma­ler­wei­se, dann be­kommt sie auch ent­spre­chend mehr Lohn. Es darf nicht der Min­dest­lohn aus­be­zahlt wer­den und da­für müs­sen dann Mit­ar­bei­ten­de mehr Stun­den Ar­beit leisten.

Lohn­sys­tem

Nach L‑GAV ist eine An­stel­lung im Fest- oder Um­satz­lohn mög­lich, aber auch eine Kom­bi­na­ti­on da­von. Beim Fest­lohn wis­sen die Mit­ar­bei­ten­den ge­nau, wel­chen Lohn sie er­hal­ten. Die­ser Be­trag ist je­den Mo­nat gleich hoch, un­ab­hän­gig da­von, wie hoch der Um­satz im Be­trieb ist. Beim Um­satz­lohn er­hält die Mit­ar­bei­te­rin ei­nen ge­wis­sen Teil des Um­sat­zes, den sie er­wirt­schaf­tet, aus­be­zahlt. Das Trink­geld zählt nicht zum Um­satz. Läuft es in ei­nem Mo­nat nicht so gut, dann ist trotz­dem min­des­tens der Min­dest­lohn der Gas­tro­no­mie zu be­zah­len. Im Nor­mal­fall wer­den Mit­ar­bei­ten­de im Gast­ge­wer­be mit ei­nem Fest­lohn angestellt.

Bei­spiel:

Tim hat eine 3‑jährige Be­rufs­leh­re ab­sol­viert und ist im Um­satz­lohn an­ge­stellt. Er er­hält 10 % vom Um­satz.
In ei­nem schlech­ten Mo­nat be­trägt der Um­satz Fr. 10‘000.-. So­mit wür­de Tim nur Fr. 1‘000.- aus­be­zahlt be­kom­men. Sei­ne Ar­beit­ge­be­rin muss ihm trotz­dem den Min­dest­lohn von Fr. 4‘470.- bezahlen.

Stun­den­lohn

In der Gas­tro­no­mie ist es üb­lich, dass Teil­zeit­an­ge­stell­te im Stun­den­lohn an­ge­stellt wer­den. Auch hier muss der Min­dest­lohn ein­ge­hal­ten wer­den. Da­für wird der Min­dest­lohn auf eine Stun­den­ba­sis her­un­ter­ge­rech­net. Wich­tig im Stun­den­lohn ist, dass die Fe­ri­en- und Fei­er­tags­ent­schä­di­gung (10.65 % und 2.27 %) Ende Mo­nat zu­sätz­lich zum Lohn zu be­zah­len ist. Je­den Mo­nat muss auch der An­teil (8.33 %) des 13. Mo­nats­lohns aus­be­zahlt werden.

Ein Bei­spiel dazu:

An­drea ar­bei­tet 20 Stun­den pro Mo­nat als Kell­ne­rin im Re­stau­rant zum Lö­wen und ver­dient Fr. 25.- pro Stunde.

  • So­mit hat sie ei­nen Stun­den­lohn von Fr. 500.- pro Monat.
  • Fe­ri­en­zu­schlag (10.65 %) von Fr. 500.- = Fr. 53.25
  • Fei­er­tags­zu­schlag (2.27 %) von Fr. 500.- = Fr. 11.35
  • An­teil 13. Mo­nats­lohn (8.33 %) von Fr, 500.- = Fr. 41.65
= AHV-Brut­to­lohn: Fr. 500.- + Fr. 53.25 + Fr. 11.35 + Fr. 41.65 = Fr. 606.25

Ab­ge­zo­gen wird:

  • AHV/I­V/EO-Ab­zug (5.3 %) von Fr. 606.25 = Fr. 32.15
  • AL-Ab­zug (1.1 %) von Fr. 606.25 = Fr. 6.65
  • To­tal Ab­zü­ge = Fr. 38.80

 

  • (AHV-Brut­to­lohn) — (Ab­zü­ge) = Nettolohn
  • (Fr. 606.25) — (Fr. 38.80) = Fr. 567.45 be­kommt An­drea ausbezahlt
 

Für die bes­se­re Ver­ständ­lich­keit ent­hält die­ses Bei­spiel nur die AHV/IV/EO- und AL-Ab­zü­ge. In der Pra­xis sind wei­te­re Ab­zü­ge sehr wahrscheinlich/zwingend.

Lohn­aus­zah­lung

Die Lohn­aus­zah­lung muss grund­sätz­lich am letz­ten Tag des Mo­na­tes er­fol­gen. Wenn Ar­beit­ge­be­rin und Ar­beit­neh­mer ein­ver­stan­den sind, kann der Lohn auch bis spä­tes­tens am 6. des nächs­ten Mo­nats be­zahlt wer­den. Je­den Mo­nat muss der Ar­beit­neh­mer eine über­sicht­li­che Lohn­ab­rech­nung er­hal­ten. Auf die­ser muss klar er­sicht­lich sein, wie viel Brut­to- und Net­to­lohn der Ar­beit­neh­mer hat.

Lohn­ent­wick­lung

Der Brut­to­min­dest­lohn in der Gas­tro­no­mie und Ho­tel­le­rie ist als un­ters­tes Mi­ni­mum zu ver­ste­hen, wel­ches zwin­gend alle Ar­beit­neh­mer be­kom­men müs­sen. Dem­entspre­chend ist eine Lohn­er­hö­hung je­der­zeit mög­lich und soll­te auch re­gel­mäs­sig ge­macht wer­den. Da­mit kann die gute Ar­beit von Mit­ar­bei­ten­den und die Treue bei län­ge­rer Be­schäf­ti­gung im Be­trieb be­ach­tet wer­den. Auch Ar­beit­neh­mer kön­nen in ei­nem Ge­spräch eine Lohn­er­hö­hung an­spre­chen. Soll­te sich eine Ar­beit­ge­be­rin stur an den Min­dest­lohn hal­ten, ist dies ge­setz­lich kor­rekt, kann aber dazu füh­ren, dass gute Mit­ar­bei­ten­de den Be­trieb verlassen.

Fa­zit

Der Min­dest­lohn muss bei bei üb­li­chen Ar­beits­be­digun­gen im­mer ein­ge­hal­ten wer­den. Die Höhe des Loh­nes ist ab­hän­gig von der Art der Aus­bil­dung. Beim Min­dest­lohn in der Gas­tro­no­mie han­delt es sich um das ab­so­lu­te Mi­ni­mum, das be­zahlt wer­den muss. An­sons­ten dro­hen recht­li­che Sank­tio­nen. Dies be­deu­tet, dass auch mehr be­zahlt wer­den kann und auch soll, wenn gute Leis­tun­gen er­bracht wer­den. Das Trink­geld darf aber in kei­nem Fall an die­sen Lohn an­ge­rech­net wer­den. An­ge­stell­te ha­ben zu be­ach­ten, dass es sich um ein Brut­to­min­dest­lohn han­delt. Da­her wer­den noch die Lohn­ab­zü­ge ge­tä­tigt und am Ende wird ein tie­fe­rer Net­to­lohn ausbezahlt.

Un­se­re Lösungen

L‑GAV Kon­troll­stel­le

Falls Sie wei­ter­füh­ren­de Fra­gen zum Ge­samt­ar­beits­ver­trag ha­ben oder recht­li­che Be­ra­tung be­nö­ti­gen, kön­nen Sie di­rekt die L‑GAV Kon­troll­stel­le kontaktieren. 

Vor­la­ge be­fris­te­ter Arbeitsvertrag

Bei ei­nem be­fris­te­ten Ar­beits­ver­trag müs­sen Sie so­wohl ar­beits­recht­li­che als auch Be­stim­mun­gen des L‑GAVs be­ach­ten. Die­se Vor­la­ge ent­spricht die­sen Be­stim­mun­gen und kann auf Ih­ren Be­trieb an­ge­passt wer­den. Word-Do­ku­ment mit 2 Sei­ten — Preis Fr. 8.-

Vor­la­ge un­be­fris­te­ter Arbeitsvertrag

Bei ei­nem un­be­fris­te­ten Ar­beits­ver­trag müs­sen Sie so­wohl ar­beits­recht­li­che als auch Be­stim­mun­gen des L‑GAVs be­ach­ten. Die­se Vor­la­ge ent­spricht die­sen Be­stim­mun­gen und kann auf Ih­ren Be­trieb an­ge­passt wer­den. Word-Do­ku­ment mit 2 Sei­ten — Preis Fr. 8.-

Vor­la­ge Ar­beits­ver­trag für Aushilfen

Bei ei­nem Ar­beits­ver­trag für Aus­hil­fen müs­sen Sie spe­zi­fi­sche ar­beits­recht­li­che und L‑GAV Be­stim­mun­gen be­ach­ten. Die­se Vor­la­ge ent­spricht die­sen Be­stim­mun­gen und kann auf Ih­ren Be­trieb an­ge­passt wer­den. Word-Do­ku­ment mit 2 Sei­ten — Preis Fr. 8.-

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Die wichtigsten Punkte zum Bierliefervertrag
In der Gas­tro­no­mie ist der Bier­lie­fer­ver­trag ein Fluch und Se­gen zu­gleich. Zu Be­ginn kann ein sol­cher Ver­trag zwi­schen Gas­tro­no­mie­be­trieb und Braue­rei hel­fen, den Be­trieb zu fi­nan­zie­ren. Je­doch ver­pflich­ten sich Gas­tro­no­men da­bei auch, pro Jahr eine be­stimm­te Men­ge Bier zu ver­kau­fen. Das kann für den Be­trieb teu­er wer­den. Wir ha­ben Ih­nen zu­sam­men­ge­fasst, auf was Sie bei Bier­lie­fer­ver­trä­gen ach­ten müssen. 

Was ist ein Bierliefervertrag?

Über ei­nen Bier­lie­fer­ver­trag kön­nen Sie Ih­ren Gas­tro­no­mie­be­trieb oder je­den­falls ei­nen Teil da­von fi­nan­zie­ren. Bei die­sem Ver­trag er­hal­ten Sie von ei­ner Braue­rei ein Dar­le­hen. Im Ge­gen­zug ver­pflich­ten Sie sich, nur Bier von die­ser Braue­rei zu be­zie­hen und ver­kau­fen. Ne­ben dem Dar­le­hen er­hal­ten Gas­tro­no­mie­be­trie­be bei sol­chen Ver­trä­gen oft auch Wer­be­ma­te­ria­li­en oder Ein­rich­tun­gen von der Braue­rei. Bier­lie­fer­ver­trä­ge, auch Bier­ver­trag oder Braue­rei­ver­trag ge­nannt, sind heu­te in der Schwei­zer Gas­tro­no­mie weit we­ni­ger wich­tig als in den 1990er Jah­ren. Es ist nicht mehr er­laubt, Gas­tro­no­mie­be­trie­be mit lang­jäh­ri­gen Ver­trä­gen an eine be­stimm­te Braue­rei zu bin­den. Die ma­xi­ma­le Lauf­zeit wird im Ge­setz nicht ge­nau de­fi­niert. Ein Bun­des­ge­richts­ur­teil hat ein­mal eine Lauf­zeit von 15 Jah­ren für un­zu­läs­sig er­klärt. Auch kom­bi­nier­te Lie­fer­ver­trä­ge mit an­de­ren Ge­trän­ken sind verboten.

Bier­lie­fer­ver­trä­ge heute

Auf Grund der heu­ti­gen Si­tua­ti­on ver­ge­ben Schwei­zer Braue­rei­en nicht mehr so gross­zü­gi­ge Dar­le­hen wie frü­her. Es wird ge­nau ge­schaut, an wen und zu wel­chen Kon­di­tio­nen Dar­le­hen ge­währt wer­den. Häu­fig wird der Bier­lie­fer­ver­trag zwi­schen Braue­rei und Haus­ei­gen­tü­mer ge­schlos­sen. Die­se bie­ten eine grös­se­re Si­cher­heit als Päch­ter. Der Haus­ei­gen­tü­mer über­trägt die Kon­di­tio­nen dem Päch­ter im Miet­ver­trag. Da­mit ent­steht ein ge­gen­sei­ti­ges Ab­hän­gig­keits­ver­hält­nis, das zu vie­len Un­stim­mig­kei­ten füh­ren kann. Als Päch­ter ei­nes Gas­tro­no­mie­be­trie­bes soll­ten Sie die Be­din­gun­gen, die Ih­nen in Be­zug auf die Ab­nah­me von Bier ge­stellt wer­den, sehr sorg­fäl­tig prü­fen. Hat der Haus­ei­gen­tü­mer kei­nen Bier­lie­fer­ver­trag ab­ge­schlos­sen, kön­nen Sie das als Päch­ter selbst tun. Soll­ten Sie eine Bar er­öff­nen und ei­nen Bier­lie­fer­ver­trag ab­schlies­sen, ach­ten Sie be­son­ders auf die Punk­te in den nächs­ten Abschnitten.

Bierverträge bieten viel Potenzial aber auch grosse Gefahr

Vor- und Nach­tei­le ei­nes Brauereivertrags

Kom­men wir nun zu den Vor- und Nach­tei­len ei­nes Bier­ver­tra­ges. Ein Vor­teil ist si­cher­lich, dass Sie we­ni­ger Ka­pi­tal auf­wen­den müs­sen, was ge­ra­de bei ei­ner Neu­grün­dung hilf­reich sein kann. Ein güns­ti­ger Kre­dit und eine kos­ten­lo­se Aus­stat­tung sind in die­ser Pha­se sehr wert­voll. Wenn Sie zu­dem eine Braue­rei fin­den, die als Part­ner gut zu Ih­rem Kon­zept passt, kön­nen Sie vom Wis­sen der Braue­rei beim Ein­kauf so­wie bei der La­ge­rung und Ver­mark­tung pro­fi­tie­ren. Ein Bier­ver­trag kann aber auch Nach­tei­le ha­ben. Je nach Ver­trags­be­din­gun­gen wer­den Sie in der Frei­heit der Sor­ti­ments­ge­stal­tung ein­ge­schränkt oder es ent­ste­hen fi­nan­zi­el­le For­de­run­gen. Be­son­ders Ab­nah­me­ver­pflich­tun­gen und Rück­ver­gü­tungs­sys­te­me soll­ten kri­tisch be­ur­teilt wer­den. Zie­hen Sie im Zwei­fels­fall ei­nen Be­ra­ter bei.

Check­lis­te für ei­nen Biervertrag

  • Hal­ten Sie al­les schrift­lich fest. Münd­li­che Ver­spre­chun­gen des Braue­rei­ver­tre­ters kön­nen schnell „ver­ges­sen“ gehen.
  • Schlies­sen Sie nur ei­nen Bier­lie­fer­ver­trag ab, wenn das Sor­ti­ment der Braue­rei zu Ih­rem Be­trieb passt. In der Re­gel zäh­len auch Fremd­bie­re aus dem Sor­ti­ment der Braue­rei dazu. Ach­ten Sie auf ge­nü­gend Auswahl.
  • Klä­ren Sie ab, ob Sie auch Bie­re von an­de­ren An­bie­tern ins Sor­ti­ment auf­neh­men kön­nen. Oder re­geln Sie nur den Of­fen­aus­schank, da­mit Sie Fla­schen­bier auch noch über an­de­re Lie­fe­ran­ten be­zie­hen dürfen.
  • Der Bier­lie­fer­ver­trag soll­te nicht län­ger als der Miet­ver­trag dau­ern. Die Braue­rei kann sonst Rück­griff auf Sie neh­men, wenn Sie den Miet­ver­trag nicht verlängern.
  • Eine Bin­dung an den Lie­fe­ran­ten be­inhal­tet in der Re­gel ein Dar­le­hen an den Be­trieb (z.B. für den Ein­bau ei­ner Aus­schank­an­la­ge) oder be­son­ders at­trak­ti­ve Net­to­prei­se. Nut­zen Sie den Ver­hand­lungs­spiel­raum, in­dem Sie meh­re­re Braue­rei­en an­fra­gen.  Spie­len Sie aber von An­fang an mit of­fe­nen Kar­ten ge­gen­über den An­bie­tern. Trick­se­rei­en kom­men nicht gut an.
  • Wenn ein Büf­fet durch ein Braue­reidar­le­hen ein­ge­baut wird, ach­ten Sie dar­auf, dass der Ein­bau Ih­nen ge­hört (oder dass der Haus­ei­gen­tü­mer da­für be­zahlt). Al­len­falls kön­nen Sie die An­la­ge mieten.
  • Min­dest­ab­nah­me­ver­pflich­tun­gen kön­nen zu Scha­den­er­satz füh­ren, wenn sie nicht ein­ge­hal­ten wer­den. Sei­en Sie also vor­sich­tig mit Ver­pflich­tun­gen, die Sie nicht ein­hal­ten können.
  • Klä­ren Sie zu­dem ab, ob die Rück­ver­gü­tung auch für Fremd­bie­re gilt. Klä­ren Sie die Kün­di­gungs­be­din­gun­gen des Ver­trag ab. Was pas­siert, wenn Sie krank wer­den und den Be­trieb auf­ge­ben müs­sen? Kön­nen Sie das Dar­le­hen vor­zei­tig zu­rück­zah­len und aussteigen?
  • Sei­en Sie wäh­le­risch bei Wer­be­ar­ti­keln von Lie­fe­ran­ten. Zu viel Fremd­wer­bung wirkt bil­lig und kann Ihre ei­ge­ne Wer­bung ver­wäs­sern. Nicht al­les, was gra­tis ist, passt in Ih­ren Betrieb!

Rück­ver­gü­tun­gen

Ein wich­ti­ger Punkt bei Bier­lie­fer­ver­trä­gen sind die Rück­ver­gü­tun­gen. Über Rück­ver­gü­tun­gen, wel­che an den Bier­preis ge­bun­den sein kön­nen, wird je ver­kauf­tes Bier ein Teil der Ein­nah­men an die Braue­rei flies­sen. Da­mit wird das Dar­le­hen schritt­wei­se ver­min­dert. Sie soll­ten dar­auf ach­ten, dass die Rück­ver­gü­tun­gen auf ver­kauf­te Bie­re in Pro­zen­ten und nicht in gan­zen Fran­ken sind. Falls die Braue­rei Rück­ver­gü­tun­gen in Fran­ken vor­schlägt, soll­te da­bei der Bier­preis nicht er­höht wer­den kön­nen. An­sons­ten sind pro­zen­tua­le Rück­ver­gü­tun­gen zu emp­feh­len. Die Rück­ver­gü­tung bei Bier­ver­trä­gen be­trägt je nach Um­satz, Bier­sor­te und Leis­tun­gen zwi­schen 10 – 15 %. Klä­ren Sie zu­dem ab, ob die Rück­ver­gü­tung auch für Fremd­bie­re gilt.

Fa­zit

Wenn Sie vor der Er­öff­nung ei­nes Gas­tro­no­mie­be­trie­bes ste­hen, soll­ten Sie sich aus­führ­lich über die Fi­nan­zie­rung Ge­dan­ken ma­chen. Da­bei kann sich ein Bier­lie­fer­ver­trag durch­aus als Fi­nanz­sprit­ze an­bie­ten. Sie soll­ten aber auch die Vor- und Nach­tei­le ei­nes sol­chen Ver­tra­ges ab­wä­gen. Ach­ten Sie ins­be­son­de­re dar­auf, dass die Braue­rei zu Ih­rem Be­triebs­kon­zept passt. Zu­dem soll­ten die Be­stim­mun­gen im Bier­lie­fer­ver­trag Sie als Gas­tro­no­men nicht be­nach­tei­li­gen. Klä­ren Sie Kün­di­gungs­fris­ten und Rück­ver­gü­tun­gen vor­zei­tig und ver­glei­chen Sie ver­schie­de­ne Braue­rei­en. Den Bier­lie­fer­ver­trag soll­ten Sie zwin­gend schrift­lich festhalten.

Grün­der­pfad zum ei­ge­nen Gastrobetrieb

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Was heisst gute Gäs­te­be­treu­ung? Im kom­pak­ten und in­ter­ak­ti­ven E‑Learning ler­nen Sie, was ei­nen gu­ten Gast­ge­ber aus­macht und wie Sie durch ak­ti­ven Ser­vice Zu­satz­ver­käu­fe ankurbeln.

Per­sön­li­che Mise en Place

Eine gute Vor­be­rei­tung auf die Ar­beit (Mise en Place) vor Schicht­be­ginn ist zen­tral, um eine hohe Qua­li­tät beim Ser­vice zu er­rei­chen. Als Ser­vice­mit­ar­bei­ten­de oder Ser­vice­mit­ar­bei­ten­der soll­ten Sie sich min­des­tens zehn Mi­nu­ten vor Ar­beits­be­ginn vor­be­rei­tet im Re­stau­rant ein­fin­den. So bleibt Ih­nen Zeit, um sich auf den spä­te­ren Spei­se­ser­vice ein­zu­stel­len. So­phia ach­tet dar­auf, dass vor Ar­beits­be­ging die fol­gen­den Fra­gen ge­klärt sind: 

Der ers­te Ein­druck zählt

Tref­fen die ers­ten Gäs­te ein, müs­sen sie so­fort be­grüsst wer­den. Neh­men Sie ih­nen die Ja­cken ab und füh­ren Sie sie an ih­ren Tisch. Ach­ten Sie dar­auf, dass Sie stets auf­merk­sam sind. Das ist eine der wich­tigs­ten Ser­vice­re­geln. Dem Gast den Stuhl nä­her zu rü­cken oder ei­nen Kin­der­stuhl zu brin­gen, ge­hö­ren zum Stan­dard­ser­vice in der Gas­tro­no­mie und hin­ter­las­sen beim Gast ei­nen gu­ten ers­ten Ein­druck. War­ten Sie da­nach nicht zu lan­ge, bis Sie ei­nen Ape­ri­tif emp­feh­len. Ape­ri­tif und Di­ges­tif sind gute Mög­lich­kei­ten, um Zu­satz­ver­käu­fe für das Re­stau­rant zu er­zie­len. Die Gäs­te sind be­stimmt durs­tig, kom­men sel­ber aber sel­ten auf die Idee, ei­nen Ape­ri­tif oder Di­ges­tif zu bestellen.

Wenn Sie die Spei­se­kar­ten ver­teilt ha­ben, prei­sen Sie Ta­ges­ak­tua­li­tä­ten oder Spe­zi­el­les aus der Kü­che münd­lich an. Hal­ten Sie Au­gen­kon­takt mit den Gäs­ten und spre­chen Sie ru­hig und deut­lich. Auch das ge­hört zu den Grund­la­gen im Ser­vice. Ach­ten Sie dar­auf, dass Sie auf all­fäl­li­ge Fra­gen zum Menü Aus­kunft ge­ben kön­nen. Ge­hen Sie auf die Wün­sche Ih­rer Gäs­te ein. Neh­men Sie mög­li­che All­er­gien und In­to­le­ran­zen ernst und sei­en Sie über al­ter­na­ti­ve Er­näh­rungs­for­men wie ve­ge­ta­ri­sche oder ve­ga­ne Er­näh­rung in­for­miert. Um Un­klar­hei­ten zu ver­mei­den, ha­ben Sie sich be­reits vor dem Ser­vice­be­ginn in der Kü­che in­for­miert, wel­che Me­nüs Sie als Al­ter­na­ti­ven für tie­ri­sche Pro­duk­te oder un­ver­träg­li­che Le­bens­mit­tel an­bie­ten kön­nen. Falls Sie auf eine Fra­ge ei­nes Gas­tes nicht si­cher ant­wor­ten kön­nen, er­kun­di­gen Sie sich noch­mals in der Kü­che. Es zeigt dem Gast, dass Sie sein An­lie­gen ernst neh­men und sich be­mü­hen, ei­nen ein­wand­frei­en Spei­se­ser­vice zu bieten.

Emp­feh­lun­gen füh­ren zum Gewinn

Vie­le Gäs­te be­su­chen ein Re­stau­rant nicht nur, um sich zu ver­pfle­gen, son­dern auch um be­dient zu wer­den und et­was zu er­le­ben. Emp­feh­len Sie des­halb zum Es­sen eine pas­sen­de Fla­sche Wein oder wei­te­re Ge­trän­ke als Be­glei­tung. Viel­leicht ist es eine, die Sie selbst be­reits de­gus­tiert ha­ben. So kön­nen Sie den Wein bes­ser cha­rak­te­ri­sie­ren und auch verkaufen.

Ste­hen Sie wäh­rend des Ser­vices mit dem Gast im Dia­log. Er­kun­di­gen Sie sich nach sei­nen Wün­schen. Nach dem Prin­zip: Der Kun­de ist Kö­nig. Schen­ken Sie also nicht ein­fach ohne zu fra­gen nach. Durch ak­ti­ves Fra­gen und Ser­vie­ren kön­nen oft zu­sätz­li­che Fla­schen ver­kauft wer­den. Las­sen Sie den Gäs­ten et­was Zeit, nach­dem Sie die lee­ren Tel­ler ab­ge­räumt ha­ben und sich in­for­miert ha­ben, ob al­les nach ih­rer Zu­frie­den­heit ist. Fra­gen Sie nach Kaf­fee und ma­chen Sie die Gäs­te auf Ihre le­cke­ren, haus­ge­mach­ten Des­serts auf­merk­sam. Auch hier ge­hen vie­len Re­stau­rants we­gen schlech­ten Ser­vices zahl­rei­che Zu­satz­ver­käu­fe ver­lo­ren. Wer Kaf­fee be­stellt, ist viel­leicht auch für ei­nen Di­ges­tif zu ha­ben. Schau­en Sie auch hier, dass Sie dem Gast eine oder zwei Va­ri­an­ten emp­feh­len können.

Aktive Weinempfehlung führt zu Mehrumsatz

Bei der Rech­nung muss es schnell gehen

Wol­len die Gäs­te zah­len, muss es schnell ge­hen. Es gibt für Gäs­te nichts Läs­ti­ge­res, als auf die Rech­nung zu war­ten. Ein di­gi­ta­les Kas­sen­sys­tem hilft Ih­nen bei die­ser Ab­wick­lung. Be­vor Sie die Rech­nung dem Gast über­rei­chen, kon­trol­lie­ren Sie sie noch ein­mal. Es wäre pein­lich, wenn die Rech­nung feh­ler­haft wäre und dem Gast zu viel ver­rech­net wor­den wäre. Ma­chen Sie dann auch die Rech­nungs­über­ga­be zu ei­nem Er­leb­nis für den Gast. Wenn die Rech­nung in ei­ner spe­zi­el­len Ver­pa­ckung, be­glei­tet von ei­nem Pra­li­né oder si­gniert über­ge­ben wird, fühlt sich der Gast selbst bei der Be­zah­lung verwöhnt.

Auch nach­dem die Gäs­te be­zahlt ha­ben, ist der Ser­vice noch nicht be­en­det. Schen­ken Sie dem Gast im­mer noch Ihre Auf­merk­sam­keit. Füh­ren Sie Ihre Gäs­te zu­rück zur Gar­de­ro­be, hel­fen Sie ih­nen mit den Ja­cken und Män­teln und be­glei­ten Sie sie zum Aus­gang. Hal­ten Sie den Gäs­ten die Türe of­fen und ver­ab­schie­den sich freund­lich. So run­den Sie den Ser­vice ab und ma­chen den Abend für die Gäs­te zu ei­nem be­son­de­ren Erlebnis.

Fa­zit

Im Re­stau­rant herz­lich be­grüsst wer­den, eine ak­ti­ve Be­ra­tung er­hal­ten und die Spei­sen und die At­mo­sphä­re ge­nies­sen: Ein ge­lun­ge­ner Auf­ent­halt in ei­nem Re­stau­rant ist ein po­si­ti­ver Kreis­lauf. Der rich­ti­ge Ser­vice ist da­bei sehr wich­tig. Die Gäs­te sind glück­lich, tä­ti­gen Zu­satz­käu­fe und be­loh­nen die Ser­vice­mit­ar­bei­ten­den mit Trink­geld. Dies wie­der­um ist ein An­sporn für alle Mit­ar­bei­ten­den, gute Ar­beit zu leis­ten. Die zu­frie­de­nen Gäs­te er­zäh­len vom Er­leb­nis in Ih­rem Re­stau­rant und lo­cken so neue Gäs­te an. Der Um­satz steigt durch die Zu­satz­ver­käu­fe und die wach­sen­de Be­kannt­heit. Ma­chen Sie des­halb hohe Ser­vice­qua­li­tät zu ei­ner Stär­ke Ih­res Be­trie­bes und blei­ben Sie Ih­ren Gäs­ten in Erinnerung.

Un­se­re Lösungen

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Ser­vice­kurs Gastronomie

Im Ser­vice­kurs der Schwei­zer Gas­tro­no­mie­fern­schu­le eig­nen Sie sich die Grund­la­gen für ei­nen kun­den­ori­en­tier­ten und pro­fes­sio­nel­len Ser­vice an. Da der Fern­kurs be­rufs­be­glei­tend ge­macht wer­den kann, eig­net er sich be­son­ders für Aus­hil­fen und Quer­ein­stei­ger, die ak­tu­ell im Ser­vice arbeiten.

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